Wenn Träume wahr werden – Teil 3 –

Auf nach Sizilien

Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist der Schlüssel zu allem (J.W.Goethe)

In diesem Sinne waren wir schon sehr gespannt auf Sizilien!

Wir fuhren sehr früh, gleich nach dem Frühstück, los, denn wir wollten ohne weiteren Zwischenstop nach Syrakus. Über 8 Stunden Autofahrt lagen vor uns. Wie konnte es anders sein, bis in die Stiefelspitze hat es wieder überwiegend geregnet. Aus 8 Stunden wurden 10!

Mit der Autofähre nach Messina

Wohlweislich hatten wir die Überfahrt mit der Fähre nach Messina vorher nicht gebucht. Aber wir hatten Glück. In der Regio Calabria angekommen erreichten wir so gerade noch die Fähre nach Messina.

Es hatte aufgehört zu regnen und wir konnten während der Überfahrt von oben auf dem Deck die Küstenlandschaft von Kalabrien und Sizilien sehen. Unsere Vorfreude auf Sizilien wuchs.

In Messina angekommen ging die Fahrt vorbei an Taormina und Catania nach Syrakus.

Syrakus Ortigia war für eine Woche unser erster Stopp auf Sizilien.

Warum Syrakus?

Ehrlich gesagt aus einem ganz banalen Grund. Ein befreundetes Ehepaar aus Berlin wohnt sechs Monate im Jahr in der Nähe von Syrakus. Ich wollte sie gerne besuchen. Sie haben uns viele wertvolle Tipps gegeben und im Vorfeld eine wunderschöne Unterkunft in Ortigia, der Altstadt von Syrakus, für uns ausfindig gemacht.

Endlich in Syrakus angekommen fuhren wir zur Insel Ortigia. Ortigia ist das historische Zentrum von Syrakus und nur durch eine wenige Meter breite Durchfahrt vom Festland getrennt. 

Ankunft in Ortigia

Mein Freund hat schon auf uns gewartet um uns zu unserer Ferienwohnung zu begleiten. Mir war schnell klar warum, denn Ortigia ist autofrei. Man darf als nicht Resident nur zu ganz bestimmten Zeiten mit dem Auto auf die Insel fahren. Und auch nur um das Gepäck in der Unterkunft abzugeben, danach muß das Auto ausserhalb der Insel auf öffentlichem Parkraum geparkt werden. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Wir waren zu spät und die Insel war bereits für Autos gesperrt. Aber mit seiner Hilfe haben wir auch das gemeistert. Wir luden das Gepäck und alle übrigen Sachen aus dem Auto um in ein Taxi. Meine Freundin fuhr mit dem Taxi zu unserer Unterkunft. Wir suchten einen Parkplatz. Dies erwies sich als äusserst schwierig. Nach ca. 30 Minuten haben wir am Strassenrand endlich einen gefunden. Danach mussten wir 20 Minuten bis zu unserem Appartement laufen. Meine Freundin wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.

Unser Standbein in Ortigia

Mein Freund hatte uns eine wunderschöne Wohnung empfohlen. Sie lag direkt an der Uferpromenade und mitten in der quirligen kleinen Stadt. In der Suite angekommen, waren wir sofort begeistert und uns sehr sicher, dass wir uns hier wohl fühlen würden. Der  Palazzo – blanco war genau unser Geschmack. Geräumig genug und bestens auf unsere Bedürfnisses abgestimmt, denn am nächsten Tag kam uns die Tochter meiner Freundin für ein paar Tage besuchen.

 

Weltkulturerbe Ortigia

Gleich nach unserer Ankunft machten wir einen ersten Rundgang durch Ortigia. Alles war gut fußläufig zu erreichen. Barocke Wohngebäude, die zum Teil verfallen und zum Verkauf stehen. Wohin das Auge streifte, verbreitete sich ein morbider Charme. Seit 1976 steht Ortigia unter Denkmalschutz.  Zahlreiche kleine Gassen mit einer hohen Dichte an Restaurants, Bars, Vinotheken, kleinen Geschäften und Souverniershops vermittelten quirliges italienisches Flair. Aber nicht nur italienisches Leben sondern auch touristische Sehenswürdigkeiten gab es zu bewundern. Diese Kulturstätten zu besuchen hatten wir uns für die nächsten Tage vorgenommen.

Was man in Ortigia unbedingt anschauen sollte

Kathedrale von Syrakus

An der Kathedrale kommt man nicht vorbei, wenn man durch den Ort läuft. Sie wurde an der höchsten Stelle der Insel gebaut und liegt direkt am Dom Platz. Auf den ersten Blick besticht sie durch eine barocke Fassade. Ein Blick ins innere der Kathedrale ist ebenfalls empfehlenswert.

Castello Maniace

Das Castello ist eine Festung an der Südspitze der Insel. Sie wurde an dem Punkt erbaut, von dem aus sie die Hafeneinfahrt optimal schützen konnte. Die Festung war nicht nur Militärgarnison, sondern in Zeiten von Friedrichs II auch Königspalast.

Porta Urbica

Die einzigen archäologischen Überbleibsel der Stadtmauern sind die Fragmente des antiken Stadttors Porta Urbica. Im Zuge von Kanalisationsarbeiten wurde 1977/78 dieser Teil der Stadtmauer ausgegraben.

Apollontempel 

Der Tempel aus dem 6. Jahrhundert ist der bisher bekannte älteste und größte griechische Tempel Siziliens. Es ist ein dorischer Ringhallentempel und etwa zur gleichen Zeit wie der Tempel von Korfu entstanden. Er wurde 1860 entdeckt und von 1939 bis 1942 ausgegraben.

Fonte Aretusa

Der Brunnen der Arethusa ist ein natürlicher Süßwasserbrunnen in unmittelbarer Nähe zum Meer. Der griechischen Sage zufolge ist der Brunnen der Ort, an dem die Nymphe Arethusa, die Schutzpatronin des antiken Syrakus, an die Erdoberfläche zurückkehrte, nachdem sie sie aus ihrer Unterwasserheimat in Arkadien geflohen war.

Antiques Waschhaus unter einem Restaurant

Einen ganz besonderen Tipp bekam ich von einer Instagram Bekannten. Es gibt ein antikes Waschhaus direkt unter einem der Restaurants an der Uferpromenade. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall.

Bootstour um Ortigia

In den frühen Abendstunden haben wir eine Bootstour um die Insel gemacht. Es ist die perfekte Gelegenheit  Ortigia auch vom Wasser aus zu erkunden. Die Tour  führte uns auch in drei natürliche Meeresgrotten. Eine davon hat eine Herzform.

 

Zwar nicht in Ortigia aber in Syrakus befindet sich der

Archäologische Park Neapolis

Der Park liegt im neuen Teil von Syrakus. Er ist für mich ein absolutes Muß für alle historisch interessierten Syrakus Besucher. Wir hatten einen ganzen Tag dafür eingeplant.

Zu diesem Park gehören:

das griechische Theater, das Heiligtum des Apollon Temenites, das römische Amphitheater, der Altar Hierons II, die Latomia del Paradiso, Intagliatella und di S. Venera und die Nekropole Grotticelle.

Wir hatten Pech, denn das griechische Theater war wegen Bauarbeiten gesperrt. Man konnte nur aussen herum laufen.

Ausflug nach Taormina

Wir wollten von Ortigia aus wenigstens einen Tagesausflug machen und entschieden uns für Taormina. Einer der ersten Touristen Taorminas war Johann Wolfgang von Goethe. Er widmete Taormina einige Seiten in der Italienischen Reise. Heute ist Taormina ganzjährig Ziel für Reisegruppen und Tagestouristen aus aller Welt. Wenn ich bisher von Sizilien hörte, habe ich immer gleich an Taormina gedacht. Ich sah die wunderschönen Fotos des Ortes vor mir und dachte, dass ich da unbedingt mal hin muß.

Nun war es so weit. Wir fuhren mit dem Auto ca. eineinhalb Stunden an der Küste entlang. Schon von weitem erkannten wir den Ort, der sich malerisch an den Felsen schmiegte. Auf der anderen Seite sahen wir den Ätna.

Taormina

Durch die Porta Messina liefen wir in die Stadt. Es gab viele kleine hübsche Geschäfte, Cafès und Restaurants. Aber es drängelten sich auch Massen an Touristen durch die engen Gassen. Trotzdem war Taormina für mich von Anfang ein zauberhafter Ort.

Und wieder hatten wir Pech. Der Dom und der schöne Platz davor waren wegen Filmarbeiten gesperrt.

So beschlossen wir zunächst einen Spaziergang durch den wunderschönen Stadtpark zu machen. Er gleicht einem kunstvoll angelegten Englischen Park. Der Blick von hier aufs Meer ist unbeschreiblich schön.

Fußweg nach Castemola

Dann beschlossen wir den Fußweg nach Castelmola zu laufen. Was sich als strapaziöses Unterfangen herausstellte, denn der steile Weg hatte nur Stufen. Ich glaube ich bin noch nie so viele Stufen gestiegen wie dort. Wir wurden entschädigt durch eine atemberaubende Aussicht.

Endlich oben angekommen haben wir erwartet einen Blick auf den Ätna werfen zu können. Aber weit gefehlt. Er war in den Wolken verschwunden. Der Ätna war eigentlich unsere Motivation diese Strapaze auf uns zu nehmen. Was nun, wir mussten ja auch wieder runter. Den gleichen Weg zurück war für mich unvorstellbar.

Der Weg zurück nach Taormina 

Dort oben gab es eine kleine Imbissbude und wir fragten nach, ob denn auch ein Bus nach Taormina fährt. Die lapidare Antwort war ja, aber unregelmäßig. Man zeigte mit dem Finger auf die schmale Straße unter uns und meinte: dort steht der Bus. Die Tochter meiner Freundin ist ohne weitere Worte losgerannt und hat den Bus angehalten und gebeten auf uns beide zu warten. Wir beiden „älteren Damen“ sind hinterher gerannt. Fix und fertig angekommen waren wir dem freundlichen Busfahrer sehr dankbar. Wir hatten eine lustige Rückfahrt!

In Taormina haben wir noch zu Abend gegessen und sind dann zurück nach Ortigia gefahren. Wir haben den schönen Tag mit einem Absacker auf unserer Terasse ausklingen lassen.

Abschied von Ortigia

Am nächsten Tag ist die Tochter meiner Freundin nach Hause geflogen. Wir hatten noch einen weiteren Tag in Ortigia vor uns. Diesen haben wir total relaxt auf unserer Dachterrasse und bummelnd im Ort verbracht.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Noto. Mehr darüber gibt es im Teil 4.

Fazit:

Ortigia ist wunderschön und ein idealer Standort für unzählige Unternehmungen und Ausflüge. Wir haben für uns einen idealen Mix zwischen geniessen und erleben gefunden. Ich würde gerne nochmal hierher zurückkehren.

 

Eure total begeisterte Monika

 

 

 

 

 

6 Kommentare

  1. Es hört sich sehr gut an! Finde Italien auch wunderschön! Die Natur, die Menschen und allgemein die Lebensart. Auf Sizilien war ich allerdings noch nicht. Danke für die Tipps! Liebe Grüße!

    • Liebe Mira,

      Sizilien ist ebenfalls wunderschön und eine Reise wert. Freut mich sehr, dass du Freude am Artikel hattest. Dankeschön!

      Liebe Grüße
      Monika

  2. Liebe Monika,

    ich habe jetzt Teil 2 und 3 hintereinander gelesen, wieder bin ich begeistert von den tollen Fotos und wie anschaulich Du die verschiedenen Orte beschreibst.

    Liebe Grüße
    Michaela

    • Liebe Michaela,

      ich freue mich immer, wenn meine Beiträge gefallen. Dankeschön!

      Liebe Grüße
      Monika

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