Wenn Träume wahr werden – Teil 2-

Wie es weiter geht

Unser nächstes Ziel war Praiano an der Amalfiküste

Wir fuhren gleich nach dem Frühstück los. Nochmal ging es quer durch den chaotischen Verkehr Neapels in Richtung unseres Traumzieles Amalfieküste. Dort hatten wir uns für den kleinen Ort Praiano entschieden.

Auf unserem Weg lag  Sorrent. Schon der Name Sorrent klang wie Musik in meinen Ohren.

Man reist nicht um anzukommen, sondern um zu reisen

sagte schon Johann Wolfgang von Goethe. Spontan legten wir deshalb einen Zwischenstop in Sorrent ein.

Kaffee Pause in Sorrent

Sorrent liegt in der Bucht von Neapel. Die Stadt liegt malerisch oben auf den Klippen mit einem wunderschönen Rundumblick auf das Meer und den Hafen. Der erste Eindruck war überwältigend. Uns fiel sofort die Eleganz und die Gepflegtheit des Ortes auf. Das war ein totales Kontrastprogramm zum morbiden Charme von Neapel. Schicke Cafés und edle Boutiquen wohin das Auge sah. Gut gekleidet und relaxed flanierten die Menschen durch die Gassen. Hier hatten wir noch Glück mit dem Wetter. 17 Grad und Sonnenschein. Wir wählten ein schönes Café in exponierter Lage und liessen unsere Augen wandern. Straßenkino pur! Wir wären gerne noch geblieben, doch wir hatten noch ein gutes Stück zu fahren. Also hiess es sehr bald aufbrechen zu neuen Ufern.

 

Fahrt an die Amalfiküste

Wir hatten Sorrent kaum verlassen, da wurde es wieder deutlich kälter. Der Himmel verdunkeltete sich. Es heisst doch immer Wenn Engel reisen, dann lacht der Himmel“. Was war da nur los? Schließlich sind wir (meistens) kleine Engel.

Wir fuhren durch eine traumhaft schöne Hügellandschaft. Die Strecke war sehr kurvenreich. Die Straßen sehr steil und schmal. Enge Gassen führten durch kleine uns völlige unbekannte Orte. Und wieder sehr aggressive einheimische Autofahrer, die einem ständig auf der Stoßstange hingen. Die Hupe scheint beim Autofahren ihr beliebtestes Kommunikationsmittel zu sein.  Die Art der einheimischen Verkehrsteilnehmer sollte uns während unseres gesamten Italienaufenthalts erhalten bleiben. Die Fußgänger und Radfahrer lebten für unser Empfinden gefährlich. Wir liessen uns nicht aus der Ruhe bringen und erreichten schließlich unser lang ersehntes Traumziel Amalfiküste. Die Amalfiküste wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Unser Weg führte uns an Positano vorbei nach Praiano.

Aufenthalt in Praiano

Der kleine Ort liegt zwischen Positano und Con Ca dei Marini an den felsigen Hängen. Wir haben uns bewußt für diesen beschaulichen Ort abseits der Touristenströme entschieden. Aber man sollte gut zu Fuß sein, denn hier ist immer und überall Treppensteigen angesagt.

Treppen in Praiano

In Praiano gibt es die schönsten Sonnenuntergänge. Der lateinische Name von Praiano ist Pelagium und bedeutet „offenes Meer“. Der Blick von hier auf Positano und das weite Meer ist spektakulär.

Praiano Blick aufs Meer

Wir blieben eine Woche vor Ort und erkundeten von hier aus die übrigen Orte.

Hotel Holiday

Das kleine mit viel liebe zum Detail ausgestattete Hotel liegt oberhalb des Tyrrhenischen Meeres. Jedes Zimmer ist individuell und geschmackvoll in freundlichen Farben eingerichtet und verfügt über zauberhafte regionale Keramik. Alle Zimmer haben einen Balkon, der einen fantastischen Blick auf die wunderschöne Bucht garantiert.

Das Frühstück war für Italienische Verhältnisse sehr reichhaltig und gut. Serviert wurde es bei guten Wetter auf der fantastischen Terrasse oder in dem geschmackvoll eingerichteten Frühstücksraum. Leider konnten wir wegen des kühlen recht ungemütlichen Wetters nur zwei mal auf der Terrasse frühstücken. Dort den Tag zu beginnen war ein absoluter Traum. Der Blick auf´s weite Meer und die Häuser am Hang brachte uns das perfekte Urlaubsfeeling.

Lage und Verkehrsanbindung

Das Hotel ist sehr ruhig gelegen. Alle Räume haben einen atemberaubenden Blick. auf die Bucht.

Ein gut erreichbarer Parkplatz liegt direkt am Hotel. Vor dem Hotel ist die Bushaltestelle. Von dort aus haben wir die übrigen Orte besucht. Das Auto blieb mal wieder stehen

Besuch in Positano

Wenn ich an die Amalfiküste denke, habe ich sofort die Bilder von Positano vor Augen. Mein Traumziel in Italien schlechthin. Also fuhren wir gleich am nächsten Morgen nach Positano. Dort angekommen liefen wir, wie viele andere auch, von der Bushaltestelle in den Ort. Hier war gleich der erste Fotohotspot. Auch für uns. Warten war angesagt. Jeder wollte von dort ein Erinnerungsfoto. Ich glaube jeder, der einmal in Positano war hat dort ein Instagram Foto geschossen. Zumindest sehe ich sie immer auf Instagram. Der Blick ist einfach atemberaubend.

Was macht den Reiz von Positano aus?

Positano ist ein außergewöhnlicher malerischer Klippenort. Enge steile farbenfrohe Gassen bezaubern mit hübschen Cafès und kleinen Boutiquen. Sie führen hinab zu einem Kieselstrand und der Anlegestelle der Fähren nach Capri.

Von überall aus zu sehen ist die Kirche Santa Maria Assunta. Sie hat eine Kuppel aus Majolikafliesen, die wunderschön die Sonneneinstrahlung reflektieren.

Positano ist Romantik pur. Wir waren mehrfach dort.

Cocktail Time

Per Zufall haben wir Francos Bar entdeckt. Ein cooler Hotspot, stylisch und extravagant. Reservierungen sind nicht möglich, also ist anstehen angesagt. Es lohnt auf jeden Fall. Euch erwarten ein ausser gewöhliches Ambiente, gute Cocktails und ein besonders aufmerksames und freundliches Personal. Mein Tipp für euch.

Amalfi

Was wäre eine Reise an die Amalfiküste ohne den Besuch der Namensgeberin. Also war unser nächstes Ziel Amalfi.

Die Stadt liegt malerisch am Fuße beeindruckender steiler Klippen. Als wir dort ankamen waren wir überwältigt von den Massen an Touristen. Dabei hatten wir erst Vorsaison. Wie mag es erst in der Hauptsaison sein. Ich will es mir gar nicht vorstellen.

Das Stadtbild ist geprägt vom Duomo di Amalfi aus dem 9.Jahrhundert. Er liegt nur wenige Meter vom Meer entfernt. Eine breite Treppe führt steil zum Inneren des Domes. Er hat eine wunderschöne kampanische Aussenfassade. Ein Blick ins Innere des Domes lohnt sich auf jeden Fall! 

Ich muss gestehen, dass wir danach nur noch durch den Ort gelaufen sind. Vorbei an Souvenir Läden schoben wir uns durch die Menschenmassen.

Wir haben am Domplatz in einem Café mit viel Geduld noch einen Platz bekommen und ein sehr leckeres aber total überteuertes Eis gegessen.

Danach haben wir Amalfi fluchtartig den Rücken gekehrt!

Unser Ausflug nach Ravello 

Unser nächster Ausflug führte uns nach Ravello.

Früh morgens ging es los. Wieder mit dem Bus. Was diesmal mit einem kleinen Abenteuer ganz plötzlich ein Ende finden sollte. Wir fuhren mit dem Bus zunächst nach Amalfi und danach mit einem kleineren Bus eine sehr schmale steile Strasse in Richtung Ravello. Stop an go. Denn wie konnte es nicht anders sein, wir waren nicht die einzigsten die dort hinwollten.

Abenteuer Busfahrt 

Plötzlich ging nichts mehr. Der Bus stand und rührte sich nicht vom Fleck. Vor uns eine  Autoschlange, die auch hinter uns immer länger wurde. Ein nicht enden wollender Gegenverkehr fuhr in handbreite an unserem Bus vorbei. Wir standen bereits eine ganze Weile, bevor uns der Busfahrer ohne weitere Erklärung aufforderte den Bus zu verlassen. Wir fragten uns durch um zu erfahren was los ist. Endlich fanden wir jemanden, der uns in halbwegs brauchbarem Englisch erklärte, dass es einen Autounfall gegeben habe und die Strasse für Busse und größere Autos für mindestens eine Stunde gesperrt sei. Er meinte wir könnten aber hochlaufen. in einer guten Stunde wären wir da. Dazu hatten wir aber nun gar keine Lust. Also was tun.

Per Anhalter das Ziel erreichen

Ich erinnerte mich an meine Jugendzeit, wo ich stets per Anhalter überall hingekommen  bin. Gedacht getan. Ich ging die Strasse hinunter und schaute mir die Kleinwagen an. Eine junge Frau saß in einem solchen und daddelte auf ihrem Handy. Zum Glück sprach sie Englisch. Ich erzählte ihr was los war und das sie mit ihrem Auto hochfahren kann. Ich fragte, ob sie uns mitnimmt. So fuhren wir zu dritt an den wartenden und verblüfften Fahrgästen vorbei. Es war eine sehr unterhaltsame und lustige Fahrt.

Ankunft in Ravello

Der Legende nach suchten im 5.Jahrhundert n. Chr. reiche römische Patrizierfamilien Zuflucht vor plündernden Barbaren. So entstand auf einer Anhöhe zwischen den Tälern Dragone und Reginna der kleine Ort Ravello.

Von dort oben hat man einen fantastischen Blick aufs Meer und in die umliegenden Berge.

Gleich am Ortseingang tranken wir im Restaurant La Cucina di Sofi  einen Cappuchino. Eine sehr gute Wahl. Freundlich, sauber und mit selbst gemachten kleinen einheimischen Köstlichkeiten. Zum Ende unseres Besuches in Ravello sind wir nochmals hier eingekehrt und haben vorzüglich gegessen.

Spaziergang durch Ravello

Der Ort hat ein unglaublich romantisches Flair. Klein aber fein und sehr gepflegt präsentiert er sich. Die Kombination aus Kultur, wunderschönen Gärten und italienischer Lebensart machen Ravello zu einem unvergleichlichen Ort. Wir schlenderten über den Domplatz und durch schmale Gassen, mit kleinen feinen Geschäften.

Ravello ist ein Ort der Kirchen. Unbedingt sehenswert ist der

Duomo di Ravello.

Er ist eine kleine schlichte einfache Kirche mit Mosaiken, Sculpturen und anderen einzigartigen dekorativen Elementen. Der zentrale Domplatz ist wunderschön und beinahe idyllisch.

Von dort aus lohnt es sich, den Weg zur Villa Rufolo auf sich zu nehmen.

Villa Rufolo

Die Familie Rufolo ließ auf einem Felsvorsprung im 12. Jahrhundert die gleichnamige Villa bauen. Landolfo Rufolo wurde bereits von Boccaccio in seinem Decameron erwähnt. Richard Wagner liess sich in den Gärten der Villa für das Bühnenbild des 2. Aktes seiner Oper Parsifal inspirieren. 1953 wurde hier das jährliche Ravello Festival zu Ehren Richard Wagners ins Leben gerufen.

Von der Villa Rufol0 aus führte uns unser Spaziergang zur

Villa Cimbrone 

Der Palazzo aus dem 12. Jahrhundert wurde 1904 vom Schotten Ernst William Beckett umgestaltet. Das Anwesen war das Zentrum des Theaterlebens und diente Politikern und Künstlern als Treffpunkt. Heute ist die Villa ein kleines luxuriöses Hotel. Umgeben von einem öffentlich zugänglichen Garten ist sie eine wunderschöne Oase der Ruhe und Gediegenheit.

 

Wir schlenderten weiter durch ruhige traumhaft schöne Parkanlagen. Ein wahrer Augen Schmauß und Reiz für alle Sinne! Trotz der vielen Touristen empfanden wir Ravello als sehr ruhigen und keinesfalls überlaufenen Ort.

Nachdem wir uns im Restaurant la Cucina di Sofie gestärkt hatten, machten wir uns auf den Rückweg nach Praiano. Diesmal war die Busfahrt problemlos.

Bye, bye Amalfiküste

Auch die schönste Zeit hat einmal ein Ende. Wir brachen auf nach Sizilien.

Weiter geht es im Teil 3 mit Syrakus.

Fazit:

Die Amalfiküste ist  nach wie vor für mich mein Traum von Italien. Wunderschön und einzigartig. Mein persönlicher Lieblingsort ist Ravello. Ich schätze die gediegene romantische Atmosphäre sehr und werde mit Sicherheit noch mal wieder kommen. Eine Woche in dem kleinen Hotel in der Villa Cimbrone wäre mein absoluter Favorit.

Eure Ravello verliebte Monika

2 Kommentare

    • Liebe Martina,

      ich freue mich, wenn meine Reiseberichte Lust auf Reisen machen. Teil 3 (ich brauche noch ein Weilchen bis er fertig ist) weckt bestimmt noch nmhr Lust auf bella Italia.

      Liebe Grüße
      Monika

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