Wenn Träume wahr werden – Teil I –

Wie alles begann

Vor ungefähr dreißig Jahren habe ich das erste Mal eine Reisereportage über Italien im Fernsehen gesehen. Mich hat die Vielfalt der Landschaften, Städte und Kultur sehr beeindruckt. Schon wuchs in mir der Wunsch einmal mit dem Auto von Berlin aus bis Sizilien und zurück zu fahren. Aber wie das so ist, war es damals nicht möglich, da mir die nötige Zeit dazu fehlte. Und Zeit wollte ich mir dafür nehmen.

Schon Hugo von Hofmannsthal sagte:

Nur wer sich auf den weg macht, wird neues land entdecken!

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nach zwei Jahren Corona und der aktuellen politischen Situation habe ich mich entschlossen diesen langgehegten Wunsch in die Tat umzusetzen. Ich wollte nicht mehr länger warten. Wer mich kennt weiß, dass ich schon immer gerne und viel gereist bin. Ich habe viel gesehen in Nah und weiter Ferne. Aber ein Roadtrip in dieser Größenordnung stellte auch für mich eine Herausforderung da.

Teamwork

Ich erzählte meiner Freundin davon und spontan kam von ihr „ich komme mit“. Wir sind schon häufig mit einander mit dem Auto gereist und sind ein gut eingespieltes Team.

wir sind ein tolles Team

Was versteht man unter einem Roadtrip?

Die Bezeichnung Roadtrip beschreibt eine spezielle Form des Reisens mit einem PKW oder Wohnwagen, wobei die Route nur grob oder gar nicht geplant ist und Spontanität und Flexibilität wichtige Aspekte der Reise sind.

Erste Schritte

Reisemittel und Ziel der Reise standen ja bereits fest. Ansonsten wollten wir möglichst dort  spontane Zwischenstops machen, wo es uns gerade gefällt. Aber je mehr wir darüber nachdachten hielten wir es für besser, doch schon eine grobe Planung zu den Orten, die wir umbedingt sehen wollten, zu machen.

Unsere Route:

Hinfahrt:

Ziel Syrakus Sizilien

Erster Zwischenstop in Italien war Modena. Weiter ging es über Neapel und Amalfiküste nach Syrakus

Aufenthalt auf Sizilien:

Mindestens zwei bis drei Wochen.

Rückfahrt:

Mit der Fähre von Palermo nach Genua. Eine Übernachtung in Genua, dann weiter mit einem Zwischenstop nach Berlin.

Los geht´s

Koffer waren gepackt, das Auto reisefertig und so ging es am 30. Mai früh morgens bei 23 Grad Celsius  Aussentemperatur auf große Fahrt. Da wir Italien auf dem Plan hatten, fange ich mal mit unserem ersten Zwischenstopp in Italien an.

Modena

Ursprünglich hatte ich Bologna (kenne ich gut und liebe ich sehr)  auf dem Schirm, aber aufgrund von Messen war es nicht möglich ein freies Hotelzimmer für eine Nacht zu bekommen. Alternativ war Modena unser Ziel. Und es war ein absoluter Glücksgriff. Bei strömendem Regen kamen wir in der von uns ausgewählten Unterkunft La Corte Dei Sogni  an.

B&B Hotel La Corte dei Sogni

Ein von aussen eher sehr unscheinbares Boutiquehotel – ein ehemaliger Bauernhof – im Industriegebiet. Umso größer war die Überraschung als wir sehr freundlich empfangen und in die von uns ausgewählte Suite geführt wurden. Eine unglaublich schöne liebvoll restaurierte Suite. Geräumig und sauber. Unbedingt erwähnenswert ist das wohnliche große Bad.

Frühstück und Service

Die Frühstückssituation war sehr gemütlich und das Frühstück aussergewöhnlich gut mit einheimischen und selbst gemachten Produkten. Das einzig wirklich gute Frühstück, das wir während unserer Italienfahrt bekommen haben!

Nicht unerwähnt möchte ich den liebevollen Service lassen. Man hatte für jeden Wunsch ein offenes Ohr und war bemüht diese zu erfüllen.

Geheimtipp

Die gesamte Anlage war gesichert und Parkplätze gab´s direkt neben der Suite. Ich kann euch dieses kleine Anwesen nur empfehlen. Es ist ein echter Geheimtipp!

Auf geht es nach Neapel

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter nach Neapel. Das Wetter wurde immer schlechter und vor allem richtig kalt. Wir hatten reichlich Kleidung dabei. Aber darauf waren wir nun nicht eingerichtet. Laut Wetterapp hätte das Wetter bis Sizilien ähnlich wie in Berlin sein müssen. Weit gefehlt!

Wir wollten Neapel möglichst schnell erreichen und nutzten so die Mautstrassen. Landschaftlich kannte ich die Strecke bis Neapel bereits. War aber noch nie direkt in Neapel.

Neapel

Verkehrschaos

In Neapel angekommen führte uns das Navi durch ein unglaubliches Verkehrschaos ins Hafenviertel, wo wir gar nicht hin wollten. Ein recht ungehaltener Hafenpolizist kam auf uns zu und meinte wir sollten umdrehen und das Gelände sofort verlassen.

Mein erster Eindruck von Neapel: Verkehrschaos, sehr aggressive unfreundliche Verkehrsteilnehmer und dreckig. An diesem Eindruck hat sich während meines gesamten Aufenthaltes nichts geändert. Es war sehr stressig und gewöhnungsbedürftig für uns Chaos erprobten Berlinerinnen. Aber ich bin stolz auf uns, denn wir haben diese Verkehrssituation mit Bravour bewältigt.

B&B Hotel in Neapel

Wir hatten drei Nächte in Neapel eingeplant. Wie häufig bei nur sehr kurzem Aufenthalt an einem Ort, habe ich unterwegs die Unterkunft bei Booking.com gebucht. Priorität hatte für mich eine zentrale Innenstadtlage mit bewachter Parkplatzsituation. Wir wählten das Hotel  Napoli Centro Suite and Spa

Endlich am Hotel angekommen, fragten wir uns wo der gebuchte Parkplatz ist? Es stellte sich heraus, dass der Parkplatz ein bewachtes Parkhaus ist.

Parkhaus Panorama

Hier traf uns der nächste Schock. Was für ein enges, unglaublich steiles Parkhaus.  Wir waren uns sofort einig, dass keiner von uns beiden da runter fahren wollte. Gott sei Dank hatte das freundliche Servicepersonal ein Einsehen und hat uns diese Last abgenommen. Manchmal ist Frau und blond sein ganz nützlich … LACH!  Zwei ausnehmend hilfsbereite Servicemitarbeiter haben uns zu Fuß durch die Menschenmassen zum Hotel begleitet und unser umfangreiches Gepäck transportiert. Während unseres Aufenthaltes in Neapel blieb das Auto in der Garage.

Das Hotel

Ein hübsches und individuelles sehr sauberes B&B Hotel inmitten des historischen Zentrums von Neapel. Von dort sind alle wichtigen Sehenswürdigkeiten gut fußläufig zu erreichen.  Das Personal war sehr freundlich und serviceorientiert. Etwas laut, aber aufgrund der zentralen Lage nicht anders zu erwarten. Das Frühstück war typisch Italienisch!

napoli centro suite and spa

Neapel in in drei Sätzen

Bereits Goethe schrieb über diese Stadt „Neapel sehen und sterben“. Vom Mittelalter bis zum 18.Jahrhundert war Neapel eine der größten Städte Europas. Viele bedeutende Künstler waren hier Zuhause. Heute ist Neapel die drittgrößte Stadt Italiens. Sie besticht mit ihrer Lebensfreude und einer wunderschönen Altstadt und der besten Pizza der Welt. Die gesamte Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe.

Verliebt in die Altstadt

Es ist unmöglich in zwei Tagen Neapel kennen zu lernen. Das war auch nicht unser Anliegen.  Wir haben uns daher auf Spaziergänge in der Altstadt, dem Centro Storico , konzentriert.

Menschen schwärmen durch die engen Gassen

Centro Storico

und über Märkte.

Naples Altstadt
Centro Storico

Man erlebt die heitere und geschäftige Lebensfreude schon beim Spazierengehen. Wir haben diese besondere Atmosphäre auf uns wirken lassen. Viele wunderschöne Paläste und ihre Innenhöfe haben uns in ihren Bann gezogen.

Galleria Umberto Neapel
Galleria Umberto Neapel

Sightseeing Muß

Für uns waren der Besuch des Duomo San Gennaro

und der Kirchen- und Klosterkomplex Santa Chiara 

Santa Chiara Neapel

ein absolutes Muß. Ich empfehle euch hierfür mindestens einen halben Tag einzuplanen.

Die Heimat der Pizza

Die Pizza hat in Neapel ihre Wurzeln. Kein Wunder, dass sie nirgendwo besser schmeckt als hier. In angesagten Pizzerien empfiehlt es sich vorher einen Tisch zu reservieren. Sofern ihr ohne Reservierung kommt, sind Wartezeiten vorm Restaurant von mindestens 30 Minuten üblich

Pizzeria Concencettina al Tre Santi Neapel

Beste Pizza ever:

Mir wurde von einem italienischen Freund aus Berlin die Pizzeria Concencettina al Tre Santi  empfohlen.

Nichts ahnend sind wir mittags ohne vorherige Reservierung dorthin gegangen. Infolge dessen mußten wir 40 Minuten auf einen freien Platz warten. Aber was soll ich sagen, das Warten hat sich gelohnt. Wir bekamen die beste Pizza ever. 

Bye, bye Neapel

Die Zeit ist wie im Flug vergangen.

Wie es weitergeht erfahrt ihr demnächst im Teil 2.

Fazit:

Auch ein Roadtrip bedarf einer gewissen Planung ohne sich selbst in der Spontanität einzuschränken. Dies ist uns insgesamt echt gut gelungen. Wir haben bis Neapel bereits viel erlebt und gesehen.

Von Neapel ging es weiter an die Amalfi Küste. Darüber mehr im zweiten Teil. Ihr dürft gespannt sein.

Eure reiselustige Monika

4 Kommentare

  1. Liebe Monika,
    nachdem du erzähöt hast, das du eher wenige Kommentare hier bekommst, lasse ich mal einen da.
    Zunächst einmal ein dickes Kompliment für den spannenden Bericht. Besonders gut gefällt mir, dass du deine Empfindungen einbeziehst, dadurch witd er besonders 😀.
    Vor 35 Jahren war ich das erste Mal, dsmals mit dem Bus, on Rom und war begeistert, ein paar Jahre später dann auf Ischia/Capri und der Amalfiküste. Nis heute gehört die Ecke Italien zu meinen Alltime-Favoriten. Später war ich noch oft in Italien und wurde nie enttäuscht. Meine erste große Flugreise ging aber mit 8 Jahren nach Mallorca und soschlägt mein Herz fifty/fifty für Spanien und Italien.
    Eine Roadtour habe ich hingegen noch nie gemacht, was, da ich im Auto immer sofort einschlafe, ganz gut ust, zumal ich keinen Führerschei habe.
    Allerliebste Grüße
    Ela

    • Liebe Ela,

      ich freue mich wirklich sehr über dein Feedback. Dankeschön. Dieser Roadtrip war für mich etwas sehr besonderes, und ich werde noch mehr sehr persönliche Erlebnisse mit euch teilen.

      Spanien übt auf mich eine ähnliche Faszination aus wie Italien. Daher verstehe ich dich sehr gut.

      Herzliche Grüße
      Monika

  2. Liebe Monika,
    ich bin begeistert von Teil 1 Deines Reiseberichts über euren Roadtrip nach Sizilien. Vielen Dank für Deine guten Insidertipps mit tollen Fotos. Da bekomme ich jetzt schon Lust mal wieder nach Italien zu reisen. Ich freue mich schon auf Teil 2 .
    Ganz liebe Grüße
    Michaela

    • Liebe Michaela,

      das freut mich sehr. Dankeschön.
      Es kommen noch viel mehr Insidertipps!

      Ganz liebe Grüße
      Monika

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