CityTrip nach Stockholm im Winter

Mein CityTrip ins winterliche Stockholm

Ich liebe City Trips und war noch nie in Stockholm und dachte mir, warum nicht mal im Winter. Gedacht, getan. Ich schmiedete Pläne und nahm den Besuch von Stockholm in Angriff. Was wird mich wohl erwarten, ging mir durch den Kopf. Ich hoffte auf eine interessante Stadt im Schnee mit klirrender Kälte.

Wissenswertes in Kürze

Stockholm ist die Hauptstadt von Schweden. Die Stadt taucht erstmalig im 12. Jahrhundert in einer Sage des Dichters Snorri Sturluson auf und hat eine recht rege Vergangenheit, in der Kriege, Machtwechsel als auch die wachsende Handelswirtschaft entscheidende Rollen spielen.

Stockholm hat 975.500 Einwohner und ist die größte Stadt Skandinaviens bei einer Gesamtfläche von 188 Quadratkilometern. Sie umfasst 14 Inseln, die durch mehr als 30 Brücken verbunden sind. Stockholm ist eine unverwechselbare Stadt. Attraktive Architektur in Verbindung mit wundervoller Natur und viel Wasser machen Stockholm abwechslungsreich und verleihen der Stadt Einzigartigkeit. Besucherfreundlich ist auch die Tatsache, dass man viele Wege in der Stadt zu Fuß tätigen kann.

Mit dem Flieger nach Stockholm

Am 17.01. 24 war es soweit. Stockholm ist mit dem Flieger von Berlin aus gut und schnell zu erreichen. Dort angekommen erfüllte sich gleich die erste Erwartung. Es hatte geschneit und es war eisig kalt. Mit dem Taxi fuhren wir ins Hotel.

Unser Hotel

Wir hatten uns für das Best Western Kom Hotel entschieden, weil es sehr zentral liegt. Es liegt im Stadtteil Norrmalm, der eigentlichen City. Das Hotel ist einfach und sauber und bietet ein abwechselungsreiches vorzügliches Frühstück. Sämtliche öffentliche Verkehrsmittel befinden sich in unmittelbarer Nähe. Viele Sehenswürdigkeiten erreicht man bequem zu Fuß. Nachdem wir eingecheckt hatten, machten wir uns auf, die nähere Umgebung zu erkunden.

 

Ein erster Rundgang

Es war schon früher Abend und wir waren bereits etwas hungrig. Trotzdem wollten wir erst ein wenig von unserer näheren Umgebung sehen. Als erstes fiel uns auf, dass weder die Bürgersteige noch die Strassen vom Schnee geräumt waren. So wurde unser Rundgang zu einer „Schlitterpartie“, was uns allerdings die Freude am erkunden nicht nahm. Es war Feierabend Verkehr und sowohl auf den Strassen als auch auf den Gehwegen einiges los. Ausserdem fiel uns auf, dass überall noch geschmückte Weihnachtsbäume und weihnachtliche Strassenbeleuchtung zu sehen waren. Bei uns in Deutschland werden diese nach Drei Könige weggeräumt. Die Schweden scheinen sich daran wesentlich länger zu erfreuen. Es kam ein eisiger Wind auf, begleitet vom leichten Schneefall.

Die Qual der Wahl

Unser Hunger machte sich stärker bemerkbar und wir hielten Ausschau nach einem Restaurant. Was macht man, wenn man fremd in einer Stadt ist und keine weiten Wege mehr machen will? Wir schauten in die Fenster der Restaurants in der Umgebung. Einige waren noch geschlossen, andere waren gähnend leer und wieder andere waren sehr voll. Wir entschieden uns für die vollen und studierten die Speisekarten. Hauptsächlich Burger, Pizza und Köttbular.

Ein Eckrestaurant, Namens Bierhaus, machte einen gemütlichen Eindruck und war sehr gut besucht. Wir schauten auf die Speisekarte und waren erstaunt eine Bayrische Speisekarte zu studieren. Wir sahen uns an, lachten und gingen hinein. Mit Mühe bekamen wir noch einen Platz. Wir bestellten uns jeweils einen Gemüseeintopf.

Obwohl wir uns unser erstes Abendessen ganz anders vorgestellt hatten, gingen wir zufrieden zurück ins Hotel und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag.

 Gamla Stan

Unser erstes Ziel in Stockholm war die Altstadt, genannt Gamla Stan .

Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück machten wir uns zu Fuß und warm eingepackt auf den Weg in Stockholms Altstadt.

Was heute als Gamla Stan bezeichnet wird, war über viele Jahrhunderte das eigentliche Stockholm, also gewissermaßen die Urzelle. Von hier aus breitete sich die Stadt aus. Heute verbindet Gamla Stan den nördlichen Stadtteil Norrmalm mit dem südlichen Stadtteil Södermalm. Die Insel, auf der die Altstadt liegt, heißt eigentlich „Stadsholmen“.

In der Altstadt

Wir erreichten die Altstadt über mehrere Brücken. Gamla Stan nennt man auch die Stadt zwischen den Brücken. Schon von weitem sahen wir das riesige Königliche Schloss. Die Fassade des Schlosses wird derzeit restauriert. Eine Besichtigung war leider nicht möglich.

Vorbei am Schloss liefen wir zum Stortorget, dem ältesten Platz der Stadt, der seit dem Mittelalter als Treffpunkt und Marktplatz genutzt wurde. Hier liegt auch das Nobel Museum. Das Museum widmet sich Informationen um den Nobelpreis, Nobelpreisgewinnern von 1901 bis zur Gegenwart und dem Leben des Nobelpreisstifters Alfred Nobel (1833–1896).

Besonders  schön ist die Westseite des Stortorget. Hier stehen die farbigen Häuser, die immer auf den Postkarten von Gamla Stan abgebildet sind. Wir gingen bei eisigem Wind und Schneefall weiter durch schmale verwinkelte Gassen.

 

Vorbei an der Deutschen Kirche kamen wir zum Järntorget Platz.

Wir waren so durchgefroren, dass wir uns in einem am Platz gelegenen Café Nova bei heisser Schokolade aufwärmten. Die Schweden zelebrieren ihre Kaffeepause mit leckeren Keksen, Plundergebäck oder Kuchen. Sie nennen diese Tradition Fika. Uns fiel auf, Das es Fikas (Cafés) beinahe an jeder Ecke der Stadt gibt.

Dann ging es weiter durch beschauliche Gassen mit vielen kleinen hübschen Läden. Abseits von Souvenir Shops mit Schweden-Fähnchen, Plüsch-Elchen, Trollen und Stockholm-T-Shirts findet man aber auch echtes schwedisches Handwerk wie Glaskunst, Porzellan, Gemälde, Zeichnungen, Tischdecken und Mode.

Zum Abschluss haben wir vorzüglich im Restaurant Paganini gegessen. Dann sind wir durch die City, vorbei an vielen Cafés, Restaurants, kleinen Geschäften, individuellen Design Läden und den üblichen Ketten, zurück zum Hotel gelaufen.

Vasa Museum

Am nächsten Tag stand das Vasa Museum auf unserem Plan.

Das Vasa-Museum ist ein maritimes Museum. Es befindet sich auf der Insel Djurgården und zeigt das fast vollständig erhaltene, auf seiner Jungfernfahrt 1628 gesunkene Kriegsschiff Vasa, sowie dessen Geschichte. Das Museum wurde 1990 eröffnet. Es gehört zum Verbund  Staatlich-Maritime Museen Schwedens und ist das meistbesuchte Museum in Skandinavien.

Nach dem Frühstück sind wir bei strahlendem Sonnenschein und Minus 15 Grad losgelaufen. Es war ein wunderschöner Spaziergang durch Straßen, Parks und entlang am Wasser. Stockholm ist bekannt für den Zauber aus Licht und Wasser. Nur wenige Schriftsteller haben Stockholm besser beschrieben als Selma Lagerlöf in «Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson». Genauso habe ich dieses Spiel zwischen Licht und Wasser empfunden.

Im Museum

Dieses Museum ist etwas ganz Besonderes: Schon von außen ragen die Masten des größten Ausstellungsstückes meterhoch in den Himmel. Im Inneren befindet sich das Kriegsschiff  Vasa. Beim Betreten des Museums war ich überrascht von der gigantisch großen Halle in welchem das Schiff aufgebaut war. In der 34 m hohen Haupthalle sind neben der Vasa verschiedene archäologische Funde von Schiffen und Gegenständen des frühen 17. Jahrhunderts ausgestellt. Das Schiff ist komplett im Gebäude untergebracht.

Fehlende oder stark zerstörte Teile wurden ersetzt, aber nicht behandelt oder gestrichen, so dass sie sich deutlich von den Originalteilen, die im Wasser über die Jahrhunderte nachdunkelten, abheben.  98 % des Schiffs sind Originalteile und nur 2 % nach der Bergung hinzugefügt ersetzt. Das Schiff kann von sechs Ebenen aus betrachtet werden, vom Kiel bis zum Ende des Achterkastells. Umlaufend sind verschiedene Gegenstände und Modelle ausgestellt, die Konstruktion, Fund und Wiederherstellung der Vasa veranschaulichen. Wir haben uns längere Zeit im Museum aufgehalten um möglichst alles zu sehen. Für mich ist das Vasa Museum ein absolutes „Must See“.

Total überwältigt machten wir uns mit einem kleinen „Essens Stop“ auf den Rückweg zu unserem Hotel.

 

Unser letzter Tag in Stockholm

Wir hatten schon einen kleinen Eindruck von Stockholm bekommen, aber längst nicht alles gesehen. Es gab noch einiges zu sehen. Wir einigten uns auf den Besuch von Schloss Drottningholm. Das Schloss liegt ca. 15 Km entfernt von Stockholm auf der Insel Lovön im See Mälaren.

Schloss Drottningholm

Schloß Drottningholm ist heute neben seiner musealen Nutzung zugleich privater Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie von König Carl XVI. Gustaf und seiner Ehefrau Silvia, die 1982 den Südflügel bezogen und seither das Stockholmer Schloss nur noch zu Repräsentationszwecken benutzen.  Die meisten Teile des Schlosses und seine Gärten sind jedoch ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich.

Im Jahr 1991 wurde das Schlossgebiet von Drottningholm zum ersten Weltkulturerbe Schwedens erklärt. Damit steht das Gebiet auf der Liste der UN-Organisation Unesco mit besonders wertvollen Lebensräumen, die als unveräußerlicher Wert für die Menschheit gelten. Zum Schlossareal von Drottningholm gehören neben dem Schloss das  Theater, das Chinaschloss und der Schlosspark.

Wir fuhren in ca. 40 Minuten mit der U Bahn und dem Bus dort hin. Das Schloß lag malerisch am See in verschneiter Winterlandschaft. Wieder hatten wir traumhaft schönes Winterwetter. Sehr kalt und sehr sonnig. Echtes Kaiserwetter.

Im Schlosspark

Zunächst machten wir einen ausgiebigen Spaziergang durch ein wahres Winter Wunderland. Die Parkanlage des Schlosses ist riesengroß. Wir waren an einem Samstag dort und sahen viele schwedische Familien, die mit ihren Kindern zum Rodeln im Park unterwegs waren. Auch Skilangläufer nutzten die Parkanlage für ihre Wanderungen.


Rundgang durch das Schloss

Nach unserem Spaziergang im Schlosspark besichtigten wir noch den für die Öffentlichkeit zugänglichen Teil des Schlosses. Wunderschöne gut erhaltene Räumlichkeiten erwarteten uns. Die Erklärungen zu den einzelnen Räumen waren in Schwedischer und Englischer Sprache. Selbstredend verstanden wir die englischen Beschreibungen. Jedoch wäre es eine liebenswerte Geste, wenn sie auch in Deutscher Sprache wären, denn schliesslich hat Königin Silvia deutsche Wurzeln.

Auf dem Rückweg kehrten wir noch in das wunderschöne Schlosscafé ein. Dann fuhren wir zurück ins Hotel.

 

Ice Bar

Abends ging es in die Ice Bar. Da wir tagsüber schon reichlich gelaufen waren, nahmen wir das Taxi. Die Bar befindet sich im gleichnamigen ICE Hotel.

Nachdem wir mit einem wärmenden Poncho versorgt wurden, konnten wir in die Bar. Sie besteht komplett aus Eis. Das gilt auch für das Glas, in dem das Getränk serviert wird. Die Bar hat eine konstante Temperatur von -5 °C und bietet Platz für bis zu 60 Personen. Ich kannte „Ice Bars“ bisher nur aus dem Winterurlaub. Fand ich immer toll. Diese Ice Bar erinnerte mich jedoch stark an ein Kühlhaus ohne Ambiente. Wir machten ein paar Fotos und tranken unseren Cocktail, der sehr gut war. Dann  verliessen wir die Bar etwas ernüchtert. Muß ich nicht noch mal haben.

Ein insgesamt schöner Tag ging zu Ende.

Am nächsten Tag flogen wir zurück nach Berlin.

 

Fazit:

Stockholm ist eine wunderschöne Stadt. Jung, dynamisch mit freundlichen Menschen. Wir haben in der Kürze der Zeit viel gesehen, aber längst nicht alles. Im Winter hat die Stadt einen ganz besonderen reiz. Aber es muß auch im Sommer dort sehr schön sein, denn dann kann man die Stadt auch vom Wasser aus erkunden. Was sagt mir das? Ich komme noch mal wieder. Das nächste Mal im Sommer mit etwas mehr Zeit!

Eure Stockholm verliebte

Monika

 

 

 

 

 

 

 

 

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