Auf den Spuren Theodor Fontanes in Neuruppin

Theodor Fontanes Spuren

Ich bin ein großer Fan von Theodor Fontane. Er war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker und einer der wichtigsten Vertreter des literarischen Realismus. Seine bekanntesten Werke sind Effi Briest und Der Stechlin. In seinem Werk Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschreibt er Schlösser, Klöster, Orte und Landschaften der Mark Brandenburg, deren Bewohner und ihre Geschichte.

Ich wollte immer schon mal auf seinen Spuren wandeln. Was liegt da näher als in seinem Geburtsort der Fontanestadt Neuruppin damit zu beginnen. An einem Sonntag, bei schönem Sommerwetter, wurde dieser Wunsch Realität.

Fontanestadt Neuruppin

Neuruppin liegt am Ruppiner See im Landkreis Ostprignitz Ruppin, ca. 60 Km nordwestlich von Berlin. Eine Stunde Fahrzeit mit dem Auto und gerade richtig für einen Sonntagsausflug mit einer Freundin. In Neuruppin angekommen parkten wir unser Auto am Hafen am Ruppiner See. Von dort aus machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden.

Fontane Hot Spots

Theodor Fontane wurde am 30. Dezember 1819 in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und dessen Frau Emilie geboren. Unser erster Weg führte uns zu seinem Geburtshaus. Dieses befindet sich in der Karl-Marx-Straße 84 und beherbergt auch heute noch eine Apotheke.

Ein weiteres Ziel war das Fontane Denkmal auf dem Fontane Platz.

theodor fontane statue in neuruppin city brandenburg germany

Am 20. September 1898 verstarb Fontane. Ihm zu Ehren wurde dem bedeutendsten Sohn der Stadt im Jahr 1907 ein Denkmal gesetzt, das von der Kreuzung aus kaum zu übersehen ist. Das Ensemble stammt vom Bildhauer Max Wiese und zeigt den Dichter auf einer Bank sitzend. Das rechte Bein ist leger über das linke geschlagen. Hut, Gehstock und Schal sind beiseite gelegt, stattdessen hält er entspannt ein Notizbuch in der Hand.

Unbedingt sehenswert ist auch das Alte Gymnasium, das eher an ein Schloß als an ein Schulgebäude erinnert. Nicht nur Theodor Fontane hat hier die Schulbank gedrückt sondern auch der bekannte Architekt, Maler und Stadtplaner Karl Friedrich Schinkel.

The old schoolhouse („Altes Gymnasium“) and central square of the city Neuruppin in Brandenburg, Germany

Einfach mal drauf los schlendern

Wir sind dann, unabhängig von Fontanes Spuren, gemütlich durch Neuruppins Strassen spaziert. Besonders gut hat uns die zunächst die auf den ersten Blick unspektakuläre Siechenstraße gefallen.

Bummel durch die Siechenstrasse

Sie ist vielmehr als nur eine malerische Gasse, sondern eine der  sehenswertesten historische Straße in ganz Neuruppin. Beim Spaziergang durch die Stadt sollte man unbedingt dort verweilen, denn man wähnt sich schon nach wenigen Schritten in einer anderen Zeit. Man fühlt sich ein wenig ins Mittelalter versetzt.

Genau hier steht auch die Siechenhaus Kapelle St. Lazarus. Der spätgotische Backsteinbau  entstand um 1491, als sie direkt an ein Hospital gebaut wurde. Heute liegt hier das Vorderhaus des im Stile eines Fachwerkhauses erbaute Hotels Up-Hus-Idyll.

Im Hinterhof befindet sich das älteste erhaltene Fachwerkhaus Neuruppins aus dem Jahr 1694. In ihm ist unter anderem das Restaurant des Hotels untergebracht. Das Ensemble wurde zwischen 1991 und 2004 aufwändig renoviert und erstrahlt heute in seiner alten Pracht.

In der Siechenhauskapelle finden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen statt. Sie wird auch als Standesamt genutzt.

Was es sonst noch zu sehen gibt

Die Klosterkirche St. Trinitatis bildet mit ihren zwei Türmen das Wahrzeichen von Neuruppin und ist schon von weitem zu sehen. Man kommt an ihr nicht vorbei.

Schon Theodor Fontane beschrieb Sie mit dem Zitat: „die sich an der Ostseite der Stadt in unmittelbarer Nähe des Sees erhebt und das einzige Gebäude von Bedeutung ist, das bei dem mehrerwähnten großen Brande verschont blieb“ und widmete ihr einen Absatz in seinen Wanderungen.

Zusammen mit dem angeschlossenen Dominikanerkloster wurde sie ab 1246 am Ufer des Ruppiner Sees erbaut. Im Jahre 1465 zerstörte ein Brand das Kloster, während die Klosterkirche jedoch erhalten blieb. Sie wurde zwischen 1836 und 1841 nach den Entwürfen von Karl-Friedrich Schinkel umfangreich restauriert. Die heute so markanten, neugotischen Kirchtürme entstanden erst zwischen 1906 und 1907.

Direkt an der Stadtmauer neben der Klosterkirche wächst die 700 Jahre alte „Wichmannlinde“, unter der sich das Grab des mit Legenden umwobenen Pater Wichmann befinden soll.

Am Ufer des Ruppiner Sees

Wir spazierten entlang der Stadtmauer zur Uferpromenade des Ruppiner Sees.

Der Parzival am See kam für uns total unverhofft. Bei ihm handelt es sich um eine riesige metallische Statue direkt am Ufer des Ruppiner Sees. Die 17 Meter hohe Stahlskulptur des Künstlers Matthias Zágon Hohl-Stein wurde 1998 anläßlich der Verleihung Fontanestadt enthüllt. Als Zeichen des Aufbruchs hält die Figur ein Windrad in der einen und eine Arche in der anderen Hand.

Weiter ging es zum direkt am See gelegene Wellness Ressort Mark Brandenburg, welches ich mir aus privaten Gründen unbedingt ansehen wollte. Dem Resort ist die Fontane Therme angegliedert. Im Park des Resorts stehen einige Plastiken, unter anderem auch eine von meinem Bruder gefertigte Bronzeplastik. Im Resort Café verwöhnten wir uns mit einem Eisbecher und genossen den Blick auf den See. Ich kann mir gut vorstellen im Resort einmal einen kurzen Wellness Urlaub zu machen.

 

Einen Besuch im Museum Neuruppin haben wir wegen des wunderschönen Sommerwetters auf ein anderes Mal verschoben. Denn soviel steht fest, ich komme noch mal wieder.

Auch der schönste Sonntagsausflug geht einmal zu Ende. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Berlin machten, kehrten wir noch im Restaurant Altes Kasino ein. Wir haben dort vorzüglich gegessen.

Fazit: Wer auf den Spuren Theodor Fontanes wandeln möchte beginnt am Besten in seinem Geburtsort der Fontanestadt Neuruppin. Es gibt so viel interessantes und schönes zu sehen, dass es nicht mit einem einzigen Besuch getan ist. Ich komme auf jeden Fall wieder.

 

Eure Fontane Liebhaberin

Monika

 

 

 

 

 

2 Kommentare

    • Liebe Ela,

      das freut mich. Es gibt noch mehr „Fontane“ Orte die neugierig machen. Fortsetzung folgt:

      Liebe Grüße
      Monika

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