City Trip nach Antwerpen und Brüssel

Antwerpen und Brüssel – Teil I –

Wie es dazu kam

Ich war noch nie in Antwerpen und hatte so gar keine Vorstellungen von dieser Stadt. Eine Freundin erzählte, dass sie gerne mal dort hin möchte. So wuchs in uns der Wunsch gemeinsam einen City Trip nach Antwerpen zu unternehmen.

Planung des Citytrips

Nachdem der Zeitraum feststand schauten wir nach einem Flug. Und oh je: Überraschung,  es gab keine Direktflüge von Berlin nach Antwerpen. Wir hatten die Wahl zwischen Brüssel und Amsterdam und von dort weiter mit dem Zug. Unsere Wahl fiel auf Brüssel. Flexibel wie wir sind, disponierten wir ein wenig um und planten 4 Tage Antwerpen und 2 Tage Brüssel ein.  Am 6.Juli ging es los.

Antwerpen

Die Belgische Stadt Antwerpen ist eine Hafenstadt in der Region Flandern. Als Verwaltungseinheit ist Antwerpen mit 500.000 Einwohnern die größte Stadt Belgiens. Der Ballungsraum Antwerpen ist mit 1,2 Millionen der zweitgrößte in Belgien nach der Region Brüssel.

Antwerpen hat den zweitgrößten Seehafen Europas und ist von großer internationaler Bedeutung. Ausserdem ist die Stadt das weltweit wichtigste Zentrum für die Verarbeitung und den Handel von Diamanten. Antwerpen ist auch als Modestadt bekannt.

Antwerpen war im 15. und 16. Jahrhundert eine der größten Städte der Welt und die wichtigste Handelsmetropole Europas. Ebenso ein  bedeutendes kulturelles Zentrum und  Wirkungsstätte von Künstlern wie Rubens.

Ankunft in Antwerpen

Von Brüssel fuhren wir mit dem Zug nach Antwerpen Centraal. Nach einer total entspannten Zugfahrt erwartete uns ein unglaublich imposantes Bahnhofsgebäude im Gründerzeit Stil.

Von den Belgiern wird er liebevoll „Eisenbahnkathedrale“ genannt. Das historische Hauptgebäude hat eine pompöse Eingangshalle, die uns total geflasht hat. Der Architekt Louis Delacenserie orientierte sich in seinem Entwurf unter anderem am Pantheon in Rom. Um die Bedürfnisse der heutigen Hochgeschwindigkeitszüge zu erfüllen, wurde der Kopfbahnhof von 2000 bis 2009 komplett renoviert. Er gehört zu den schönsten Bahnhöfen der Welt. Wer nicht mit der Bahn anreist, sollte sich den Bahnhof unbedingt ansehen. Es lohnt sich.

 

Unsere Unterkunft

Mit dem Taxi fuhren wir zu unserer Unterkunft. Auf der Fahrt dorthin bekamen wir schon einen winzig kleinen Eindruck von der quirligen Stadt. Wir wollten ein zentral gelegenes Hotel von wo aus wir möglichst alles fußläufig erreichen können und entschieden uns für das

Hilton Oldtown

eine sehr gute Wahl, wie sich herausstellte. Optimale Lage, denkmalgeschützte Fassade aus dem 19.Jahrhundert, schöne Zimmer, Brasserie und Bar. Gutes Frühstück mit Blick auf den Groenplaats und die Kathedrale. Der Service war gut, das Personal sehr aufmerksam.

 

 

Und abends genossen wir gerne einen Cocktail in der wunderschönen Bar Blend 32.

Erste Eindrücke

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir raus um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Wir schlenderten, wie viele andere, vorbei an der Kathedrale durch schmale Gassen und Straßen. Kamen zum Grote Markt mit dem Brabobrunnen und dem Rathaus, umgeben von vielen wunderschönen Giebelhäusern.

Auf dem Rückweg gerieten wir auf dem Groenplaats in eine Musikaufführung von unterschiedlichen Schulklassen aus Antwerpen. Wir verweilten hier eine ganze Weile und sahen dem Treiben zu.

In der Mitte des Platzes steht eine Statue von Peter Paul Rubens. Der Platz ist von vielen denkmalgeschützten Gebäuden aus dem 19.Jahrhundert umgeben in denen sich hauptsächlich Restaurants befanden, die Anlaufstelle für Touristen waren. So kehrten auch wir in einem ein.

Was man in Antwerpen gesehen haben sollte

Diamantenviertel

Da Antwerpen die Diamantenstadt ist, stand das DIVA das Museum für Diamanten, Schmuck und Silber ganz oben auf unserer to do Liste. Leider standen wir vor verschlossener Tür, da es umgebaut wurde. So entschlossen wir uns einen Bummel durchs Diamantenviertelzu machen. Window Shopping sozusagen. Das alleine ist es Wert. Ich habe noch nie eine derartige Fülle an Diamantengeschäften gesehen.

MAS Museum aan de Strom

Das MAS liegt an der Schelde. So liefen wir vom Hotel an der Schelde entlang ins ehemalige Hafenviertel zum Museum aan de Strom. Es wurde 2011 eröffnet. Schon von weitem sahen wir dieses architektonisch ungewöhnliche mit 3000 Aluminiumhänden verzierte Gebäude aus rötlichem Sandstein. Das MAS wurde von den Architekten Willem Jan Neutelings und Michiel Riedijk aus Rotterdam  entworfen. Der Museumsturm beherbergt die Ausstellungsräume in 10 Etagen, die in Containern oder „Boxen“ gestapelt sind. Jede Ebene ist um 90 Grad gedreht, die eine spiralförmige Anordnung ergeben. Die dazwischen liegenden Galerien haben gewellte Glasflächen, welche Ausblicke auf die Stadt erlauben.

 

MAS -Boulevard und Panorama

Vom MAS Boulevard führt eine Rolltreppe über 9 Etagen auf das Dach des Museums.Auf dem Weg zum Panorama wird man in gläsernen Spiralen an den Museumssälen entlang geführt. Dabei erfährt man viel über die reiche Geschichte der Stadt Antwerpen. Oben angekommen hat man einen atemberaubenden Blick auf Antwerpen.

Port House/Havenhuis

Kurz vor unserer Reise nach Antwerpen habe ich im Fernseh eine Reportage über das Havenhuis in Antwerpen gesehen. Ich war von dem Gebäude so fasziniert, dass ich es unbedingt sehen wollte.

So machten wir uns vom Hotel aus zu Fuß auf den Weg. Unser Weg führte uns vorbei an der Schelde durchs Schipperskwatier. Hier wurden wir von einem Rotlichtviertel wie in Amsterdam überrascht. Unser Weg führte uns am MAS vorbei durchs Hafenviertel. Abseits der üblichen Touristenpfade stiefelten wir über Stock und Stein und schon von weitem sahen wir das Havenhuis.

 

Das Port House besteht aus dem Gebäude einer ehemaligen Feuerwache und einem Neubau der Architektin Zaha Hadid. Ich habe schon viele Bauten von Zaha Hadid gesehen und bin eine große Verehrerin ihres Könnens. Deshalb stand der Besuch dieses Gebäudes bei mir ganz oben auf meiner to do Liste. Und wie sich herausstellte war er jeden Gang wert.

Die Fassade der Feuerwache wurde erhalten, ebenso die Nord-Süd-Ausrichtung.Über der historischen Feuerwache entstand ein Neubau, der an die Form eines Schiffes erinnert. So wurde ein Bezug zur Umgebung hergestellt. Gleichzeitig weckt der Neubau Assoziationen an einen Diamanten. Was wiederum sehr gut zum in Antwerpen anhängigen Diamantenhandel passt.

 

Das Port House ist heute ein Regierungsgebäude und beherbergt unter anderem die Antwerpener Hafenbehörde.

Rubenshuis / Rubenshaus

Als nächstes stand das Rubenshuis auf unserer Agenda. Der Barockmaler Peter Paul Rubens verbrachte fast sein gesamtes Erwachsenen- und künstlerisch aktives Leben in der damaligen Weltstadt Antwerpen. Er wird deshalb als „großer Sohn der Stadt“ betrachtet.

Das mitten in der Innenstadt liegende stattliche Patritzerhaus ist die ehemalige Wohn- und Werkstatt von Rubens. Das Gebäude wurde um 1610 errichtet. Es ist heute ein Museum zu seinem Leben und Werk. Rubens gilt als bedeutendster Antwerpener aller Zeiten. Das war ein Grund für die Stadt, 1937 das Rubenshaus zu erwerben. 1946 wurde es zur Gedenkstätte errichtet.

Das Museum als solches mit seinen Gemälden ist unbedingt sehenswert und der dazugehörige Garten, im flämisch italienischen Renaissancestil,  lädt zum Erholen ein.

Chocolate Line

Nur wenige Gehminuten vom Rubenshaus entfernt ist die  „The Choclate Line“ ein Laden von Dominique Persoone, einem bekannten Chocolatier Belgiens. 2022 wurde The Chocolate Line von Gault & Millau als Chocolatier des Jahres ausgezeichnet.

Ein absolutes Muß für alle Schokoladenliebhaber.

Liebfrauenkathedrale

Die Kathedrale gehört zu den Höhepunkten der Brabanter Gotik. Sie ist die Domkirche des Bistums Antwerpen. Der Turm gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Zum Abschluß unseres Antwerpentrips hätten wir sehr gerne das ModeMuseum besucht. Leider war es wegen Renovierungsarbeiten geschloßen. Spätestens hier wuchs unser Wunsch Antwerpen nochmals zu besuchen.

Am nächsten Tag ging es Nachmittags mit dem Zug nach Brüssel.

Brüssel

Brüssel ist die Hauptstadt des Königreichs Belgien. Sie gehört zur Hauptstadtregion Brüssel, eine von drei Regionen Belgiens. Die Region ist eigentlich zweisprachig, jedoch heutzutage mittlerweile überwiegend französischsprachig.

Das eigentliche Brüssel hat eine mittelalterliche Altstadt, dazu pompöse Bauten aus dem 19. Jahrhundert. Und natürlich auch viele Neubauten.

1958 wurde die Stadt zum Sitz der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG, der Vorläuferin der heutigen Europäischen  Union. Brüssel ist seit 1967 Sitz der Nato.

Unsere Unterkunft

Am Bahnhof angekommen fuhren wir mit dem Taxi zu unserem sehr zentral gelegenen Hotel Marivaux. Da wir nur kurz in Brüssel waren, sollte von dort aus alles was uns interessierte fußläufig zu erreichen sein. Nichts spektakuläres, aber sauber und ordentlich.

Am nächsten Morgen schlenderten wir zunächst ein wenig durch quicklebendige Straßen rund um unser Hotel. Uns fiel sofort auf wie dreckig die Stadt ist. Kein Vergleich mit dem blitzsauberen Antwerpen.

Sehenswürdigkeiten

Schnell gelangten wir zum

Grotemarkt

Er wird oft als schönster Marktplatz der Welt bezeichnet. Er ist mit seiner barocken  Baukunst das Aushängeschild der Stadt schlechthin. Das Rathaus beherrscht den großen Platz. Im Haus des Königs ist heute das Stadtmuseum zu finden. Leider war der gesamte Platz von Bauzäunen umrahmt. In der Mitte des Platzes wurde für eine bevorstehende Feierlichkeit eine Bühne aufgebaut. Der ganze Platz wurde von Touristenströmen belagert.

Wir liefen weiter zum Musée du Costume et de la Dentelle.Für mich ein absolut sehenswertes Kleider- und Spitzenmuseum. Hier findet man alles rund um die berühmte Brüsseler Spitze. Unglaublich interessant dargeboten.Für mich war dieses Museum das Highlight in Brüssel.

Am nächsten Tag nutzten wir die Zeit vor unserem Rückflug nach Berlin zu einem Spaziergang um den Boulevard Anspach/Anspachlaan. Eine seit 2015 bestehende 50 Hektar große verkehrsfreie Zone. Wir haben dort auf der Aussenterrasse eines sehr schönen Café Restaurants einen Abschiedskaffee genossen und die vorbei schlendernden Menschen beobachtet.

Fazit:

Brüssel hat uns nicht sonderlich gut gefallen. Auch wenn wir längst nicht alles gesehen haben waren wir uns einig, dass wir nicht nochmal wiederkommen möchten. 

Anders verhielt es sich mit Antwerpen. Wir wollten auf jeden Fall nochmals dorthin um auch die restlichen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Diesmal sollte es über Amsterdam nach Antwerpen gehen. Mehr dazu erfahrt ihr in Teil II.

Ihr findet eine Reisecard zum sofortigen Download auf NanoWhat. Schaut doch mal rein.

Eure Antwerpen verliebte

Monika

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