Der Hut steht uns gut zu Gesicht

English version below

Was ihr über die Hutmode in 2020 wissen wolltet

Nun ist er unwiderruflich da: Der Herbst mit seinen grauen Regentagen, stürmischen Winden und manchmal doch sonnigen, aber frischen Tagen. Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir Hut tragen? Ich bin zwar selbst kein Hutfan, aber was ich derzeit in der Modewelt und auf der Straße sehe, macht Lust den Trend mal auszuprobieren.
Doch vorab möchte ich die wichtigsten Fragen klären rund um die trendy Kopfbedeckung, damit die nächste Hutanschaffung auf jeden Fall von Erfolg  gekrönt sein wird.

Wann wir Hut tragen sollten…

Wir Menschen haben ganz unterschiedliche Gründe, warum wir Hüte oder Mützen tragen. Die ursprüngliche Funktion war der Schutz. So entstand auch das Wort Hut aus dem mittelhochdeutschen `Hout`. Dies bedeutete so viel wie Decke oder Schutz im Sinne von Obhut. Daraus leitete sich übrigens auch die immer noch gebräuchliche Redewendung „auf der Hut sein “ ab.

Neben der Schutzfunktion waren Hüte aber auch immer ein Symbol für die Zugehörigkeit des Tragenden zu einer Gesellschaftsschicht, Berufsgruppe, religiösen oder anderen Vereinigung.

Dank seiner besonders prominenten Position auf dem Kopf, avancierte der Hut jedoch immer mehr zu einem Accessoire, das dem Ausdruck und der Unterstreichung der Persönlichkeit dient.

Ich muss gestehen, keiner dieser Gründe gab mir jemals Anlass zum Tragen eines Hutes oder einer anderen Kopfbedeckung. Dennoch sind gerade in diesem Herbst Hüte und Mützen wieder total angesagt. Und ich wäre nicht ich, wenn ich euch nicht über dieses Modephänomen berichten würde.

Welche Hutmodelle können wir jetzt tragen?

Ganz vorn dabei sind derzeit Buckethats (benannt nach ihrer Eimerform), gern auch Fischerhüte genannt, Hüte im Safaristyle, Herrenhüte, Baskenmützen oder Barrets und stylishe Filzhüte.

Foto:Nursultan Bakyt auf unsplash

Erstere sind meines Erachtens nur etwas für ganz Modemutige. Allein gesehen, erinnert er eher an einen Anglerausflug. Stylt man ihn aber im aktuell angesagten Streetstyle, dann macht er durchaus Sinn. Weil die Form aber schon so gewagt ist, empfehle ich den Fashionistas unter euch eher zu gedeckten Tönen in uni. Ein Fischerhut in Knallfarben könnte schnell ein Zuviel bewirken. Knallige Farben dürfen es aber ruhig bei Filzhüten sein. Diese wirken so elegant, so dass bunte Farben den Look lässiger erscheinen lassen. Safari- und Herrenhüte shoppen wir am liebsten in Erdtönen, wie Beige, Braun und Grau oder klassisch in Weiß oder Schwarz. Bei den Baskenmützen ist farblich praktisch alles erlaubt, wenn´s zum Look und Typ passt.

Aber wann passt ein Hut überhaupt richtig?

Um zu wissen mit welchem Hutmodell ihr gut beraten seid, ist es vorteilhaft eure Gesichtform zu kennen. Je nachdem ob ihr ein ovales, rundes, herzfömiges oder eher eckiges Gesicht habt, ist der ein oder andere Hut schmeichelhaft oder eben nicht. Kopfbedeckungen können sogar die Proportionen ausgleichen und so euren Style noch harmonischer wirken lassen.

Wie ist meine Gesichtsform – wie sollte mein Hut sein?

Frauen mit runden Gesichtern stehen Hüte, die das Gesicht nicht noch runder erscheinen lassen und es etwas strecken. So zum Beispiel Hüte mit hohem, kantigem Kopfteil und schräger Krempe. Herrenhüte wie der Panamahut sind optimal.

Habt ihr eher markante Gesichtszüge empfiehlt es sich ebenfalls Kopfbedeckungen zu wählen, die diese etwas aufheben. Zum Beispiel runde Hüte mit ebenfalls abgerundeter Krempe. Diese Formen lassen das Gesicht weicher wirken. Neigt ihr zu einem länglichen, schmalen Gesicht, sind kopfnahe Hüte mit wenig Volumen gut. Mit einem Schlapphut zum Beispiel wirkt der Kopf keinesfalls noch länger. Ist die Kopfform eher quadratisch, könnt ihr Länge zaubern mit hohen runden Hüten, wie der Melone.

Bei herzförmigen Gesichtern sind Hutmodelle toll, die etwas Länge zaubern ohne seitlich an den Schläfen Volumen aufzutragen. Mit Basecaps oder einem Fedora Hut (auch als Rancherhut bezeichnet) optimiert ihr gekonnt eure Gesichtsform.

Foto: Max auf unsplash

Was ist aber ein perfektes Hutgesicht?

Solltet ihr eine ovale Gesichtsform haben, könnt ihr euch glücklich schätzen. Ihr könnt eigentlich alles tragen. Menschen mit dieser Form haben das so genannte „Hutgesicht“. Dank idealer Proportionen muss hier nichts optimiert werden. Nichts wirkt zu lang, breit, schmal, rund oder kantig. Jeder Hut kann also perfekt  wirken, so lange er auch zu Outfit und Persönlichkeit passt.

Übrigens große Frauen dürfen gern große Hüte tragen. Wir kleineren Frauen sollten auch entsprechend kleinere Kopfbedeckungen wählen, damit wir nicht verloren gehen unter dem großen Hut. Grazile Frauen mit feinen Gesichtszügen wählen auch lieber zarte Hüte. Wobei markanteren Frauen Hüte mit breiten Krempen und kompaktere Verzierungen gut zu Gesicht stehen.

Wann aber darf ich überhaupt einen Hut tragen?

….und wann schickt es sich die Kopfbedeckung wieder abzunehmen?

Schaut bitte immer, zu welchem Anlass ihr eine Kopfbedeckung tragt – casual oder schick? Der Sonnenhut eignet sich nicht für die Abendgarderobe. Genauso wenig hat ein Organzahut etwas auf der Strandpromenade zu suchen.

Wir Frauen haben es ansonsten recht einfach. Wir dürfen unsere Kopfbedeckungen immer aufbehalten, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, drinnen oder draußen. Einmal gewählt, bleibt der Hut Teil unseres Outfits. Es sei denn, uns wird es darunter zu warm.

Einziger Nachteil bei uns: Unsere Frisur wird auch dem Hut angepasst – nimmt man ihn ab, so kann das schnell den Look zerstören. Das lange Huttragen plättet meist unser Haar und hinterlässt merkwürdige Aufsatzkanten. Lieber vor einem Spiegel das Schmuckstück abnehmen. So kann Frau sich und ihre Haare noch einmal kurz richten.

Männer hingegen haben es nicht ganz so leicht. Sie müssen stets (bis auf einige religiöse Ausnahmen) den Hut abnehmen, wenn sie einen geschlossenen Raum betreten. So empfiehlt es zumindest der Knigge einem jeden Gentleman. Ob sich allerdings heutzutage noch jemand daran hält, möchte ich fast bezweifeln.

Fazit meinerseits – es gibt viele tolle und schöne Hutmodelle in 2020, die euer Outfit noch mehr unterstreichen können. Den passenden Hut zu jedem Typ zu finden ist, mit ein bisschen Übung und den richtigen Kniffen, auch nicht schwer. Und wann und wie ihr den Hut dann abnehmt, ist ebenfalls eine Frage des guten Geschmacks und der Vorlieben.

Vielleicht gönne ich mir demnächst auch mal einen extravaganten Hut, der meiner Persönlichkeit und meinem Gesicht schmeichelt. An der Zeit wäre es ja. Denn ich habe bis heute noch nie einen Hut mein Eigen genannt.

Eure hutlose Monika

Foto: Daria Litvinova auf unsplash

Beitragsfoto: Jeremy Allouche auf unsplash

 

english version

 

That hat looks good on you

 

What you shall know about hat fashion in 2020

Now he´s finally here: Autumn with its grey rainy days, stormy winds and sometimes even sunny but fresh days.

When, if not now, should we wear hats? I’m not a hat fan myself, but what I see in the fashion world and on the street makes me want to try the trend.

But before I do, I would like to clarify a few questions about the trendy headgear, so that the next hat purchase will be crowned with success.

When we should wear hats…

People have quite different reasons why we wear hats or caps. Their original function was protection. That is how the word “Hut” originated from the Middle High German ‚Hout‘. This meant as much as a blanket or protection in the sense of care. From this, by the way, also the still common saying „auf der Hut sein (to be on guard)“ was derived.

In addition to their protective function, hats were also always a symbol of the wearer’s affiliation to a social class, occupational group, religious or other association.

However, thanks to its prominent position on the head, the hat became more and more an accessory that serves to express and emphasize the personality.

I must confess that none of these reasons ever gave me a reason to wear a hat or other headgears. Nevertheless, hats and caps are back in fashion this fall. And I would not be me if I did not tell you about this fashion phenomenon.

Which hat models can we wear now?

At the forefront are bucket hats (named after their bucket shape), also known as fishing hats, safari-style hats, men’s hats, berets and stylish felt hats.

The former is in my opinion only something for very fashionable people. Seen alone, they are more reminiscent of a fishing trip. But if you style it in the current hip street style, then it makes sense. But because the shape is already so daring, I recommend the fashionistas among you to use muted shades in plain colours. A brightly coloured fisherman’s hat could quickly cause too much. Bright colours are not a problem with felt hats. They look so elegant that bright colours make the look more casual. We prefer to store for safari and men’s hats in earth tones, such as beige, brown and grey, or in classic white or black. For berets, practically everything is allowed in terms of colour, if it fits the look and type.

But which hat fits your face?

To know which hat model you are well advised with, it is advantageous to know your face shape. Depending on whether you have an oval, round, heart-shaped or rather an angular face, some hats are flattering or not. Headgear can even balance the proportions and make your style look even more harmonious.

 

What is the shape of my face – how should my hat be?

Women with round faces wear hats that do not make the face look even rounder and stretch it a bit. For example, hats with a high, angular headboard and sloping brim. Men’s hats like the Panama hat are ideal.

If you have rather distinctive facial features, it is recommended to choose headgear that cancels them out a bit. For example, round hats with a rounded brim. These shapes make the face look softer. If you tend to have an elongated, narrow face, hats that are close to the head with little volume are good. With a floppy hat, for example, the head does not look longer at all. If the head shape is squarer, you can conjure up the length with tall round hats, like the melon.

For heart-shaped faces, hat models that give a little length without adding volume at the temples are great. With baseball caps or a Fedora hat (also known as a rancher hat), you can skilfully optimize your face shape.

But what is a perfect hat face?

If you have an oval face shape, you can consider yourself lucky. You can actually wear anything. People with this shape have the so-called „hat face“. Thanks to ideal proportions, nothing must be optimized here. Nothing looks too long, wide, narrow, round, or angular. So, every hat can look perfect, as long as it fits the outfit and personality.

By the way, tall women are welcome to wear tall hats. We smaller women should also choose correspondingly smaller headgear so that we do not get lost under the big hat. Gracile women with fine facial features also prefer delicate hats. However, more distinctive women prefer hats with wide brims and coarse adornments.

But when can I wear a hat at all?

….and when is it appropriate to take off the hat again?

Please always look at the occasion for which you wear a hat – casual or chic? The sun hat is not suitable for evening wear. Just as little an organza hat has something to do on the beach promenade.

We women have it otherwise quite easy. We can keep our headgear on at any time of the day or night, indoors or outdoors. Once chosen, the hat remains part of our outfit. Unless it gets too warm underneath.

The only disadvantage with us: Our hairstyle is also adapted to the hat – if you take it off, it can quickly destroy the look. Wearing a hat for a long time usually flattens our hair and leaves strange edges on the top. It is better to remove the jewellery in front of a mirror. So, a woman can straighten herself and her hair again briefly.

Men, however, do not have it quite so easy. They always must take off their hat (with some religious exceptions) when they enter a closed room. At least etiquette recommends it to every gentleman. However, I almost doubt whether anybody nowadays still observes this rule.

 

Conclusion on my part – there are many great and beautiful hat models in 2020 that can underline your outfit even more. To find the right hat for every type is not difficult, with a little practice and the right tricks. And when and how you take off the hat is also a question of good taste and preferences.

Maybe I will soon treat myself to an extravagant hat that flatters my personality and my face. It would be about time. Because I have never called a hat my own until today.

Your hatless Monika

4 Kommentare

  1. It was really interesting your article
    I never ever thought about which hat what will make me more attractive
    Thanks for sharing

    • Hi Ali,

      thanks for your feedback. That‘s mostly the difference between man and woman. Women always care about to look attractive 😉.

      Regards Monika

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