Wenn Haarverlust uns Frauen plagt
Haarverlust bei Frauen ist ein Grauen, welches ich kürzlich leider durchleben musste. Nach einigen Veränderungen in meinem Leben fielen mir mehr Haare aus, als gewohnt. Mein erster Gedanke: Hilfe! Meine Haare fallen aus! Gezwungenermaßen musste ich mich also mit dem Thema Haarausfall beschäftigen. Denn wer unter dem Verlust seiner Haare leidet, muss erst einmal tief graben, um die Ursachen dafür aufzudecken. Sind die Gründe für den plötzlichen Haarausfall aufgedeckt, so kommt die nächste Frage: Was kann ich bei Haarausfall tun oder wie stoppe ich den Verlust meiner geliebten Haare. Ein heikles Thema, welches niemand gern anspricht. Dennoch ist es genau deshalb so wichtig, über Ursachen und mögliche Hilfe bei Haarverlust zu sprechen.
Haare sind wichtig für uns Frauen
Schon immer sind Haare und Frisuren ein wichtiger Teil der weiblichen Identität. Durch ihr Haar drückt Frau ihre Persönlichkeit aus. Haarfarbe und Frisur entscheiden, wie wir Frauen von der Gesellschaft wahrgenommen werden. Lange Haare gelten immer noch als Symbol für Weiblichkeit und Jugend, kurzes Haar gilt als männlich, aber auch selbstbewusst und unabhängig. Das Klischee der Haarfarben kennen wir auch zur Genüge. Doch nicht nur nach außen hin ist das Haar wichtig für uns Frauen.
Haare sind der Spiegel der Seele
Das haben mittlerweile viele Psychologen und Haarspezialisten in diversen klinischen Studien festgestellt. Leidet unser Haar, so leidet auch unsere Psyche und umgekehrt.
Wir kennen doch alle die berüchtigten “Bad Hair Days”. An diesen Tagen liegt meist nicht nur das Haar schief. Auch unsere Stimmung ist getrübt oder misslaunig. So erklären sich auch radikale Haarveränderungen nach bestimmten einschneidenden Erlebnissen. Ein Abbruch einer Beziehung zum Beispiel endet nicht selten in einer neuen Haarfarbe, einem neuen Haarschnitt oder manchmal auch einem kompletten Kahlschlag.
Ein unfreiwilliges Verlieren der Haare ist somit ein beängstigendes Erlebnis:
“Das Haar beschützt uns, unser Gehirn. Verliert jemand seine Haare – insbesondere trifft das auf Frauen zu – verliert er auch die Sicherheit und das Selbstvertrauen. Das kann sich dann auf viele Bereiche auswirken, (…). Haare verändern uns eben sehr.”
Zitat : Susanne Will, Leiterin Haarpflegeentwicklung Europa bei Procter & Gamble.
Warum verliere ich meine Haare?
Haarverlust ist für Frauen ein Verlust auf vielen Ebenen und hat auch viele verschiedene Gründe. Der Verlust von Kopfhaar lässt uns oft hilflos und unsicher fühlen, nicht selten fließen in dieser Zeit auch Tränen. Sich über die Gründe klar zu werden ist ein erster Schritt, um sich seiner Hilflosigkeit entgegenzustellen. Oft werden auch Spezialisten, Bluttests oder Ähnliches dafür benötigt. Manchmal ist die Ursache auch sehr offensichtlich.
4 wichtige Ursachen für Haarausfall bei Frauen
1. Hormonell bedingter Haarausfall
Ein wichtiger Faktor für wenig oder viel Haarwuchs liegt in der Zusammensetzung und Konzentration der Hormone. Hormonelles Ungleichgewicht ist daher einer der wichtigsten Gründe für Haarausfall. Sowohl der Mangel als auch der Überschuss von bestimmten Hormonen kann zu Haarausfall oder verstärktem Haarwuchs führen.
Dabei sind viele verschiedene Hormone daran beteiligt. Vor allem Östrogene – eines der wichtigsten weiblichen Sexualhormone – sorgen dafür, dass Haare wachsen und die Haarwurzeln stark sind. Testosteron hingegen – das männliche Pendant der Sexualhormone – ist maßgeblich an Haarverlust beteiligt. Steigt dieses Hormon an, kann es zu Haarverlust führen. Oder es wachsen Haare an Stellen, die sich keine Frau wünscht.
Unsere Hormonzyklen ändern sich jedoch an verschiedenen Stellen unseres Lebens, besonders bei uns Frauen. So kann es zu Haarausfall nach einer Schwangerschaft bzw. in der Stillzeit kommen, in der Menopause oder nach Absetzen von Hormonpräparaten, wie der Pille.
Ein weiteres haarbildendes Hormon ist Thyroxin, welches in der Schilddrüse gebildet wird. Viele Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion leiden daher ebenso an Haarausfall.
1. Haarausfall – Was fehlt im Körper?
Leiden wir an plötzlich auftretenden Haarverlust und dieser ist nicht erblich bedingt, gibt der Körper ein Alarmzeichen. Irgendetwas fehlt dem Körper oder ist zu viel. Daher kann es sehr hilfreich sein, die Essgewohnheiten zu betrachten.
2. Haarausfall durch falsche Ernährung
Fehlen dem Körper Nähr- oder Mineralstoffe, kann sich das ganz schnell auf unseren Haarwuchs auswirken. Die wichtigsten Stoffe für gesundes und volles Haar sind folgende:
Biotin, Folsäure, Selen, Zink, Eisen, Vitamin A, C, E und gewisse B- Vitamine. Sie sorgen dafür, dass Keratin gebildet wird und die Durchblutung angeregt wird, damit die Haarfollikel überhaupt mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden können. Ein Zusammenspiel dieser Nährstoffe garantiert schönes, kräftiges Haar. Fehlt eines dieser Elemente, so fehlt dem Haar Substanz und Kraft.
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist daher essentiell für unser Wohlbefinden und gesundes Äußeres. Fett- und fleischreiche Ernährung sorgt hingegen für einen Anstieg an Testosteron im Organismus und kann wiederum einen Haarverlust begünstigen.
3. Haarausfall durch Krankheit und Medikamente
Ein weiterer Grund für den Haarverlust bei Frauen ist krankheitsbedingt. Nach schweren (Immun-) Erkrankungen kann es unter anderem auch zu Haarschädigungen kommen. Nicht selten wurde beispielsweise das Ausfallen der Haare nach einer Corona-Infektion beobachtet. So auch bei mir.
Des Weiteren gibt es Krankheiten, die mit einer Chemotherapie oder anderen heftigen Medikamenten einhergehen. Ein Haarausfall, der durch die Einnahme von Medikamenten verursacht wird, bezeichnet man fachsprachlich als diffusen Haarausfall. Bestimmte Wirkmittel in Arzneien können über die Blutbahnen zur Haarwurzel gelangen und bremsen das Wachstum des Haares während der Wachstumsphase aus. Beeinflussen die Inhaltsstoffe das Haar negativ, fällt es nach einiger Zeit aus.
4. Haarausfall durch Stress
Alle vorher genannten Gründe haben eines zur Folge: der Körper hat Stress und dies ist wohl der größte und entscheidendste Faktor für Haarverlust. Stress kann jedoch nicht nur körperlich, sondern auch emotional sein. Psychische Dauerbelastungen bedeuten ebenso Stress wie Krankheit, Übergewicht, Schlafmangel oder übertriebenes Sporttraining. Steht der Körper unter Stress, werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet. Diese wiederum schädigen die Haarfollikel und der Haarausfall folgt. (Mehr dazu: Haarausfall durch Stress (zentrum-der-gesundheit.de)
Doch was tun bei Haarausfall?
Ereilt uns dieses Schicksal, so will Frau schnell handeln. So erging es mir auch. Der Grund war schnell gefunden: Ein Medikament verursachte bei mir den Haarverlust. Ein promptes Gespräch mit dem behandelnden Arzt konnte Klarheit schaffen. Im Idealfall setzt man das Präparat ab oder wechselt das Medikament.
Bei hormonell bedingten Haarausfall kann ein Endokrinologe helfen. Dieser Arzt findet meist schnell eine geeignete Hormontherapie, um das Ungleichgewicht zu beseitigen.
Eine entsprechende Diät ist in jedem Fall anzuraten, um das Wachsen neuer Haare zu begünstigen. Ebenso wie ausreichend Bewegung und Kopfmassagen für die Durchblutung.
Haare weg, was nun?
Ist das Haar erst einmal ausgefallen und dünner, fühlt sich niemand mehr wohl. Schnelle Hilfe muss her! Denn bis das neue Haar nachwächst, kann es etwas dauern. Im Durchschnitt wächst ein Haar monatlich zwischen 1 und 1,5 Zentimetern. Laut Erkenntnissen des Zentrums für moderne Haartransplantation in Berlin zeigt sich ebenfalls, dass Haare im Sommer schneller als im Winter sowie in der Nacht langsamer als am Tag wachsen. Männliches Haar wächst übrigens schneller als das Haar von Frauen. Was muss Frau dann tun, damit sie sich auch während der Wartezeit wohlfühlt?
Wie Haarausfall kaschieren?
Die Frage stellte ich mir ebenfalls und fand Rat bei meinem Friseur. Er riet mir zu einem kürzeren Schnitt sowie einem Kopfhaut Tonikum, welches ich regelmäßig anwenden sollte.
Die gekürzten Haare zauberten mehr Fülle und ließen mich wieder etwas wohler fühlen.
Von meinem Friseur erfuhr ich auch, dass schüttere Haaransätze bei dunklem Haar mit dunklem Ansatzpuder oder sogenanntem Streuhaar kaschiert werden können. Ebenso kaschieren viele Menschen ihren Haarverlust mit modischen Accessoires wie Stirnbändern und Haarreifen, Hüten oder Mützen.
Welche Frisur bei Haarausfall
Wird das Haar dünner, müssen das nicht alle sofort sehen. Gewisse Frisuren kaschieren lichte Stellen. Kürzere Haarschnitte sind oft eine Lösung. Um mehr Volumen vorzutäuschen arbeiten HaarstylistInnen auch oft mit Locken oder welligem Haar sowie Strähnchen.
Ein Pony kann ebenfalls von Vorteil sein und einen ausgedünnten Ansatz überspielen. Haarverdichtungen mithilfe von Extensions sind für einige auch ein Mittel der Wahl, um Volumen im Haar zu schaffen.
Perücken aus echten Haaren können in extremen Ausprägungen (z. B. bei kreisrundem Haarausfall) sinnvoll sein.
Wie kann ich Haarausfall vorbeugen
Das fragte ich mich nach meinen Erfahrungen tatsächlich. Weitere Medikamente kamen für mich nicht in Frage, deshalb suchte ich auch nach einfachen Hausmitteln, die jede Frau zur Verfügung hat. Für euch habe ich recherchiert und einen Überblick zusammengestellt:
Die 5 besten Hausmittel gegen Haarausfall
Diese Hausmittel gegen Haarverlust stärken die Kopfhaut, kräftigen die Haare und fördern das Haarwachstum.
1. Fett- und fleischarme Ernährung
Wie bereits erwähnt, ist eine gute Ernährung die Grundvoraussetzung für schöne Haut und gesundes Haar. Manchmal kann es hilfreich sein, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Dies immer gern in Absprache mit dem Hausarzt. Oft reichen die Nährstoffe im Essen nicht aus, um den individuellen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.
2. Heilkräuter und Pflanzen
Brennesselsamen, Bockshornklee, Birkensaft, Zwiebel und viele andere Pflanzen helfen nachweislich, Haarverlust vorzubeugen oder gar zu stoppen. Sie besitzen verschiedene Aminosäuren, Spurenelemente und Vitamine, die wichtig für das Haar sind. Dabei versorgen sie die Blutgefäße in der Kopfhaut mit Nährstoffen und regen die tiefsitzende Haarzwiebel, einen Teilbereich des Haarfollikels, zum Wachstum an. Aus diesem Grund ist oft die innere Anwendung hilfreich, aber auch äußerlich können diese Pflanzen in Form von Spülungen und Kuren Gutes bewirken.
3. Massagen
Kopfhautmassagen regen die Durchblutung an und fördern das Haarwachstum. Mit bestimmten Toniken oder Substanzen wird der Effekt noch verstärkt. So kann Kaffeesatz oder Apfelessig einmassiert und als Spülung verwendet werden. Sie reinigen und regen die Durchblutung extra an. Kokosöl oder Aloe Vera können einmassiert werden, um die Kopfhaut zusätzlich zu pflegen.
4. Haferflocken
Sie enthalten Zink, Biotin, Proteine, Kupfer und B-Vitamine, sowie die Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Kalium und Phosphor. Diese regen das Haarwachstum an, so dass es langfristig sichtbaren Erfolg bei regelmäßigem Verzehr gibt.
5. Stressfreies und bewegtes Leben
Das Heilmittel für (fast) alles ist, sich von Stress und ungesunden Lebensweisen fernzuhalten. Um mit Stress besser umzugehen, gibt es verschiedene Methoden. Regelmäßiger, moderater Sport und Naturspaziergänge sind einige meiner liebsten, um abzuschalten.
Fazit:
Dem Haarverlust ins Auge zu blicken, war auch für mich ein aufwühlendes und manchmal nicht einfach zu verarbeitendes Erlebnis. Sich genauer mit den Gründen für Haarausfall zu beschäftigen, gab mir jedoch wieder ein wenig Hoffnung und Selbstbewußtsein zurück. Ich achte seither noch mehr auf einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil. Mein Haar ist mir heilig und ich möchte es auf keinen Fall wieder verlieren müssen. Ich bin froh, letztendlich eine Lösung gefunden zu haben und mein Haar wieder gewohnt (nach)wachsen zu sehen. Mittlerweile habe ich mich auch mit meinem Babyhaar versöhnt. Zusammen nehmen uns jetzt eine kleine Auszeit, um ein stressfreies Dasein zu kultivieren.
Eure “haarige” Monika
Liebe Monika,
vielen Dank für Deinen sehr informativen Artikel über Haarverlust. Ich werde zunächst einmal die Heilkräuter ausprobieren.
Liebe Grüße
Michaela
Liebe Michaela,
danke für dein Feedback. Viel Erfolg beim Ausprobieren der Heilkräuter.
Liebe Grüße
Monika
Liebe Monika!
Dein Artikel war wieder sehr umfassend und auch sehr persönlich bei einem wirklich schwierigen Thema. Ich hoffe, dass viele Frauen diesen Blog lesen und davon profitieren.
Ganz liebe Grüße
Susanne
Hallo liebe Susanne,
ich freue mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat. Es ist ein schwieriges Thema, das man nicht totschweigen sollte.
Ganz liebe Grüße
Monika
Das ist wirklich ein heikles Thema und du hast es auch noch selbst miterleben müssen. Sehr informativ sind deine Recherchen. Alles Gute für dich und dass du bald wieder dein volles Haar hast.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
vielen lieben Dank für dein Interesse. Hat mich sehr gefreut.
Liebe Grüße
Monika
Wieder einmal ein toller Beitrag👍👍👍
Liebe Yvonne,
vielen Dank.
Viele Grüße
Monika