Tango Argentino, meine Leidenschaft

Meine erste Berührung mit Tango Argentino

Ich weiss es noch genau, es war der 50.Geburtstag meiner Freundin. Diese war seit vielen Jahren begeisterte Tango Tänzerin. Einige ihrer Tango Freunde frönten dort ihrer Leidenschaft, und ich schaute begeistert zu. Danach habe ich immer wieder mal Tango Festivals besucht. Je mehr ich sah, umso mehr wuchs in mir der Wunsch Tango tanzen zu können.

Die Geschichte des Tangos

Der Tango entstand Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in Argentinien und Uruguay. Zuerst gab es nur die Musik in den „Kneipen“ der arbeitenden Einwanderer und dort wurde “irgendwie“ danach getanzt. Den Ursprung des Wortes Tango kennt niemand.

Da der Tango in der größten Stadt Südamerikas, Buenos Aires, am meisten getanzt wird, nennt man diesen Tanz inzwischen Tango Argentino.
Aber Tango ist nicht nur ein Tanz. Mit den Texten wird die Kultur konserviert und weitergetragen, sodaß der Tango als erster Tanz der Welt 2009 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Foto: unsplash.com

Zunächst wurde der Tango von der Katholischen Kirche verboten, weil die Nähe und Sinnlichkeit für diese Religion damals nicht schicklich war. Tango getanzt wurde nur in der „Arbeiterklasse“. Erst nachdem Anfang des 20. Jahrhunderts ein Tango im Vatikan vorgeführt wurde, genehmigte der damalige Papst diesen Tanz für alle. Seither breitet sich der Tango in alle Welt aus. Der jetzige Papst Franziskus stammt aus Argentinien und ist Tangotänzer!

Über die Jahrzehnte haben sich etliche Stile des Tanzes entwickelt. In Buenos Aires, dem Zentrum des Tangos, wird überwiegende der Milonguerostil (Tango Milonguero) getanzt. Er ist einfach zu erlernen und sehr sinnlich.

Tango Musik

Die Musik des Tangos wird meist im 4/8 Takt gespielt, Milonga im 2/4-Takt und Vals im 3/4-Takt. In einem normalen Tango Orchester spielen Klavier, ein Kontrabass, zwei Violinen und zwei Bandoneóns. Natürlich gibt es hier Variationen, zum Teil spielt auch nur ein einzelnes Instrument. Im Laufe der Jahre hat sich die Musik verändert und wird immer moderner.

Es gibt nur einen Tango Argentino

Tango ist nicht gleich Tango. Man unterscheidet zwischen dem Standardtango, auch europäischer Tango genannt, des Welttanzprogramms und dem ursprünglichen (weniger reglementierten Form)  weltweit genannten Tango Argentino. In Argentinien selbst wird der Tango Argentino schlicht Tango genannt.

Tango Argentino – ein Traum von Tanz

Fast jeder, der den Tango Argentino einmal kennen gelernt hat, möchte nicht mehr von ihm ablassen. Dieser Tanz ist für erfahrene Tänzer ebenso reizvoll wie für Einsteiger. Die verschiedenen Tango Stile geben den Tänzern Spielraum für individuelle Interpretationen. Der Tango Argentino ist ein freier sehr individueller Improvisation Tanz. Dabei erfolgt die Führung mit dem Brustkorb und nicht mit den Armen. Von Herz zu Herz heisst es in Argentinien. Die Oberkörper sind dem nach meist in enger Umarmung miteinander verbunden, die Schritte sind elegant. Die Umarmung und das harmonische Gehen sind die Basis des Tango Argentino. Mit jedem Partner und in jeder Stimmung tanzt man anders.

Was macht den Tango Argentino so reizvoll?

Tango ist ein Lebensgefühl. Es geht dabei um Sinnlichkeit und Sensibilität, um das Zusammentreffen von Mann und Frau in klar definierten Rollen. Der Mann trägt die Verantwortung, gibt die Figuren und Richtung vor. Er bestimmt das Tempo. Er sorgt dafür, dass die Frau den Tanz geniessen kann, keiner sie anstößt. Dann kann die Frau den Signalen des Mannes mit geschlossenen Augen folgen. Sie komplettiert den Tanz und verziert ihn. Die Attraktivität des Tangos liegt im Ausleben der Rollen. Er ist ein auf einander bezogenes Zusammenspiel zwischen den Geschlechtern. Der Mann genießt zu steuern und zu beschützen. Er darf ganz Gentleman sein. Die Frau genießt das Er- und Ausleben ihrer Weiblichkeit. Sie darf ihre Weiblichkeit in den Vordergrund stellen.

Macht Tango tanzen glücklich?

Tango ist ein Improvisationstanz, das heißt es gibt keine festgelegten Schritte. Man ist da und weiß nicht, was passiert. Man braucht also viel Konzentration um ganz in dem Moment zu sein. Dann erlebt man die glücklichen Momente des Tanzens. Von mir selbst kann ich sagen, dass wenn ich abgearbeitet oder gestresst bin, brauche ich einen Moment um abzuschalten und mich auf’s tanzen einzulassen. Aber dann stellen sich Glücksgefühle ein. Es ist unglaublich und sehr schön.

Der Tango ist eine wunderbare Möglichkeit bis ins hohe Alter, Lebensfreude zu genießen und neue Freunde zu gewinnen. 

Immer wieder Montags

Was macht man nun, wenn man gerne Tango tanzen lernen möchte? Man meldet sich in einer Tanzschule zu einem Kurs an. Gedacht, getan. Ich habe keinen Tanzpartner und schon hatte ich ein Problem. Ohne Partner – kein Tanzkurs! Also habe ich nach Privatlehrern gesucht und meinen jetzigen  Tanzlehrer kennengelernt. Ich gehe seit nunmehr beinahe vier Jahren immer Montags zu ihm zum Unterricht. Streng aber mit großem Humor hat er mir den Argentinischen Tango näher- und beigebracht. Es ist nicht immer einfach, macht mir/uns aber stets sehr viel Spaß. Allen Berlinern, die Tango tanzen lernen möchten, kann ich nur einen Blick auf seine Webseite empfehlen.

 

Übrigens, was wenig bekannt ist: Nach Buenos Aires gibt es in Berlin die zweitgrößte Tangoszene der Welt! Jeden Tag gibt es irgendwo eine Tangoveranstaltung, Milonga genannt. Tangoinsider tauschen sich darüber aus.

 

Fazit: Tango Argentino hat einen festen Platz in meinem Alltag bekommen. Ich möchte ihn nicht mehr missen. Er ist eine wunderbare Möglichkeit eine kleine Auszeit vom täglichen Allerlei zu nehmen.

 

Eure Tango begeisterte Monika

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