Kurzreise nach Maastricht
Ich hatte schon viel über Maastricht gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Um einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen, plante ich also eine Kurzreise nach Maastricht. Im Juni war es so weit. Ich hatte insgesamt vier Tage Zeit dafür. Letztendlich hatten wir knapp zweieinhalb Tage Vorort zur Verfügung, der Rest ging für An- und Abreise drauf.
Zwischen Berlin und Maastricht liegen 668 Km. Die Frage war, mit welchem Verkehrsmittel will ich sie zurücklegen. Infrage kamen das Auto oder der Zug. Ich entschied mich für den Zug. Ich erzählte einer Freundin von meinem Plan. Sie war interessiert und wollte mich begleiten.
Die Kurzreise nach Maastricht konnte losgehen.
Los geht´s
Eine durchgehende Verbindung mit der Bahn von Berlin nach Maastricht gibt es nicht. An einem Dienstagmorgen fuhren wir los. In Aachen mußten wir umsteigen. Fahrten mit der deutschen Bahn sind immer ein kleines Abenteuer. Eigentlich sollten wir am frühen Nachmittag in Maastricht sein. Wie konnte es anders sein, kam der Zug verspätet in Aachen an. Der Anschlusszug war natürlich bereits weg. Mit dem nächstmöglichen Zug nach Maastricht ging es weiter. Am frühen Abend waren wir endlich dort. Am Bahnhof wählten wir ein Taxi zum Hotel.


Unser Hotel
Wir hatten das Cousins Boutique Hotel gewählt. Es liegt im Herzen von Maastricht, nur wenige Fußminuten vom Vrijthof, dem zentralen Platz Maastrichts, entfernt. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Es fühlte sich beinahe familiär an. Vom ersten Moment an haben wir uns hier wohlgefühlt.
Ich habe schon in einigen luxuriösen Hotels übernachtet. Das Cousin Boutique Hotel ist schon ein besonderes Juwel in dieser Liga. Eine ehemalige Hutfabrik wurde mit viel Herzblut von zwei Cousins in ein stylisches Designhotel umgebaut. Es gibt nur 7 Zimmer, jedes trägt die Handschrift und den Namen eines Familienmitgliedes. Wir haben im Raum Julia übernachtet. Ein bis ins Detail durchgestyltes Zimmer mit Komfort zum Wohlfühlen. Topping war der Dyson Fön. Deh hatte ich bisher in keinem Hotel.
Das Frühstück wurde in ebenso schönem Ambiente gereicht. Der Service war aufmerksam und sehr freundlich.
Erwähnen möchte ich noch, dass das Cousins Boutique Hotel zum Besten Hotel der BENELUX Länder 2025 gekürt wurde.
Maastricht in Kürze
Maastricht liegt im äußersten Südosten der Niederlande zwischen Belgien und Deutschland, an beiden Seiten der Maas. Die Stadt hat 125.666 Einwohner (Stand 01/2025). Sie gehört nicht zu den größten Städten des Landes. Jedoch ist Maastricht ein bedeutender Zielort des Tourismus in den Niederlanden. Die Stadt beheimatet nach Amsterdam die meisten Kulturdenkmäler des Landes. Das gesamte Zentrum steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Die Universitätsstadt weist einen hohen Anteil internationaler Studenten auf. Dies ist auch deutlich bei einem Bummel durch die Stadt zu merken.
Was kann man an zwei Tagen in Maastricht machen?
Zwei Tage sind nicht viel. Aber genug um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Wir beschlossen uns treiben zu lassen. Einfach nur die Atmosphäre zu geniessen und mit wachen Augen durch die Straßen zu schlendern. Wir wollten Geschäfte und Restaurants entdecken um zu verweilen, wo es uns gefällt. Museumsbesuche hatten wir nicht geplant.
Maastricht zu Fuß entdecken
Die Entdeckung von Maastricht begann für uns im kleinen, eleganten Cousins Boutique Hotel im Sphinx-Viertel. Dieses Industrieviertel mit seinen alten Fabrikgebäuden und modernen Hotspots zeigt sofort die Vielfalt der Stadt.
Bummel durch die Binnenstad
Nach dem gemütlichen Frühstück schlenderten wir durch schmale Gassen zum nahegelegenen Vrijthof. Man sagt, dass der Vrijthof für viele der wohl schönste Platz der Niederlande sei. Der Vrijthof hat eine lange Geschichte, die bis zu einem römischen Friedhof zurückreicht. Heute ist er der Hauptplatz der Stadt. Er ist umgeben von bedeutenden historischen Gebäuden wie der Stiftskirche St. Johannis und St. Servatius. Ausserdem von Museen, einem Theater sowie einer Reihe von Hotels, Restaurants und Bars. Der Platz wird regelmäßig für öffentliche Veranstaltungen genutzt.
Mit ihrem roten Turm ist die protestantische Kirche ein markanter Punkt auf dem Vrijthof. Sie ist ein Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Die Kirche wird heute als aktive Gemeindekirche genutzt. Sie wird auch für Konzerte, Messen (z.B. TEFAF Buchmesse) und kulturelle Events vermietet.
Die St. Servatius Basilika ist die älteste Basilika der Niederlande und im romanischen Stil erbaut. Später kamen gotische und barocke Elemente hinzu. Sie diente ursprünglich als Wallfahrts- und Begräbniskirche des Heiligen Bischofs Servatius. Heute wird sie als katholische Pfarr- und Dekanatskirche genutzt. Die Basilika birgt eine der bedeutendsten Schatzkammern Europas.

Vom Vrijdhof schlenderten wir weiter durch die Binnenstad. Vorbei am Rathaus mit seinem Marktplatz ging es durch Straßen mit einem Mix aus alten und neuen Gebäuden. Diese Kombination verleiht dem Stadtzentrum eine einzigartige Atmosphäre, die uns verzauberte. Sehr bald stellten wir fest, dass wir in einem Einkaufsparadies gelandet waren. Ein gelungener Mix aus vielen kleinen individuellen Geschäften, wenigen Ketten und Zentren. Wir gaben uns diesem Einkaufs-Erlebnis voller Freude hin.
Das Stokstraatquatier
Im Stokstraatviertel haben wir das Herz der Stadt kennengelernt. Das Viertel strahlt alles aus was Maastricht ausmacht: Stil, Tradition, Atmosphäre und eine bemerkenswerte Gastfreundschaft. Die Stokstraat gilt als eine der luxuriösesten und exklusivsten Einkaufsstraßen der Niederlande. Hier zu bummeln macht einfach nur Spaß.
Wir schlenderten über den Onze Lieve Vrouweplein, einem der schönen Plätze im Quatier. Hier steht auch die Liebfrauenbasilika. Im Innenhof der Basilica lädt der wunderschön angelegte Mariengarten zum Verweilen ein.
Über die Brücke nach Wyck
Auf der anderen Seite der Maas liegt Wyck. Wir liefen über die Sint Servaas Brücke in diesen charmanten ruhigeren Stadtteil von Maastricht. Hier gibt es viele kleine Läden und Cafés. Wir entdeckten hippe Boutiquen, Konzeptstores und Designläden. Beim Spazieren sind uns die vielen Blumen und kleinen Bäume aufgefallen. Hier ist es noch sehr beschaulich und ein wenig verschlafen. Wir liefen entlang der Maas, machten eine kleine Pause am Ufer und beobachteten die vorbeifahrenden Boote. Über die Hoge Brücke liefen wir zurück auf die andere Seite der Maas.
Vom vielem Laufen wird man nicht nur müde, sondern auch durstig und hungrig.
Essen und Trinken in Maastricht
Es gibt in Maastricht unzählige gastronomische Möglichkeiten. Alle Restaurants und Cafés sind gut besucht. In vielen Restaurants sollte man vorher einen Tisch reservieren. Wir hatten Glück und haben auch ohne Reservierung sehr gut gegessen und getrunken. Einen Touristennepp haben wir nicht erlebt. In den nachfolgenden Bistros und Restaurants haben wir uns rundum wohlgefühlt.
Wir sind auf Empfehlung unseres Hotels am Abend unserer Ankunft in Maastricht ins Le Fernand gegangen. Gleich vorneweg: die Empfehlung war Gold wert. Frisch zubereitete französische Cuisine vom Feinsten erwartete uns. Tolles Ambiente mit leiser französischer Hintergrund Musik. Obwohl es sehr voll war, bekamen wir direkt am Tresen einen sehr schönen Platz. Wir hatten dort alles im Blick. Der Service war ausgesprochen aufmerksam und freundlich.
Im Jekerkwartier, gleich um die Ecke von Onze Lieve Vrouweplein haben wir im Vorbeigehen dieses kleine feine Bistro entdeckt. Wir haben einen der begehrten Aussenplätze bekommen und wurden mit exzellenter französischer Küche überrascht. Der Service war sehr freundlich und aufmerksam.
Das Restaurant lag gleich um die Ecke von unserem Hotel. Wir haben es gewählt, weil wir vom stundenlangen Laufen erschöpft waren und es anfing in Strömen zu regnen. Wie sich schnell herausstellte haben wir auch hier eine sehr gute Wahl getroffen. Es gab eine große Auswahl an leckerer hausgemachter Pasta. Das Ambiente war gemütlich und der Service perfekt.
Was uns nicht gefallen hat:
Die Bäckerei verwendet bei der Herstellung ihrer Backwaren so viel wie möglich regionale Produkte. Die Kuchen werden ausschließlich mit natürlichen Zutaten gebacken. Sie haben einen unverfälschten Geschmack und sind echt limburgisch und nachhaltig. Wir haben den Kuchen im sogenannten Probierraum gegessen. Das kann ich leider nicht empfehlen; denn es ging dort zu wie in einer Bahnhofshalle. Es war voll, hektisch und ungemütlich. Das Personal war total überfordert. Ich empfehle den wirklich sehr leckeren Kuchen in der angeschlossenen Bäckerei zu kaufen und unterwegs oder im Hotel zu essen.
Auch die schönste Kurzreise ist einmal zu Ende.
Fazit:
Unsere Kurzreise nach Maastricht war erholsam und wunderschön. Die Stadt ist sehr kompakt. Wir haben sie in den wenigen Tagen zu Fuß erkundet. Maastricht hat viel zu bieten. Das vielfältige kulturelle Angebot haben wir bewußt aussen vor gelassen, denn dafür war die Zeit viel zu knapp. Stattdessen haben wir die vielen kleinen besonderen Läden, Cafés und Restaurants lieben gelernt. Maastricht ist für alle, die das Besondere lieben, die perfekte Einkaufsstadt. Ich komme bestimmt wieder. Dann möchte ich auch das kulturelle Maastricht kennenlernen.
Eure Maastricht verliebte
Monika






































































